FAQ

↳ Fragen zur Person Chris Smyth
     ↳ Bist du romantisch?

"Ich hab' da mal ne Frage ...

Fragezeichen

Deine Texte sind ja sehr vernunft- und logikorientiert. Die Bücher haben aber auch extrem emotionale Passagen. Wie stehst du zur Romantik, welchen Stellenwert hat sie für dich im Leben?"

Fragezeichen

Okay, dann plaudere ich eben mal aus dem sehr persönlichen Nähkästchen (was man als Autor ja sowieso regelmäßig macht).

Romantik hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Wirklich gefunden habe ich sie allerdings nie auf Dauer. Meist war es eine Seifenblase, die platzte - für eine oder beide Seiten.

"Miteinander gehen", sagen Kinder. Die wenigsten (jungen) Frauen blickten damals wirklich in die gleiche Richtung wie ich. Wie Eckhart Tolle schon sagt: "Wahres Bewusstsein ist noch sehr selten in dieser Welt". Und wenn man in verschiedene Richtungen blickt, fällt es natürlich auch schwer, in die gleiche Richtung zu gehen, ohne dass es einem von beiden vorkäme, sich rückwärts zu bewegen. Und miteinander stehenzubleiben, wie es in vielen Partnerschaften geschieht, aus Angst, dass Veränderung die Beziehung gefährden könnte und man wieder alleine wäre, kam und kommt für mich nicht infrage.

Sie alle hatten noch eher den Blick auf die weltlichen Versuchungen gerichtet. Leider fühl(t)e ich mich ausgerechnet von jenen am meisten angezogen. Wie Jesus schon sagte: "Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht." - Ich wollte ihnen immer etwas viel Besseres und Schöneres zeigen. Doch ich erschien stets zu früh in ihrem Leben. Ich musste öfter das schmerzhafte Loslassen und Aufgeben praktizieren, als ein Mensch eigentlich ertragen kann.

Doch was nicht tötet bringt einen weiter. Wie oft ich auf dieses Weiterkommen schon voller Wut und Verzweiflung sch... wollte. Wie oft ich diese Form von "Ausbildung" verflucht habe! Aber am Ende ging es immer weiter. Mit neuen Impulsen und Erkenntnissen, mit neuer Kraft und neuer Ruhe.

Ich vermischte und verwechselte Beziehung mit Berufung. Das war mein Fehler. Heute, da ich Klienten helfe, kann ich eher eine Beziehung auf Augenhöhe führen. Die Blickrichtung muss natürlich nach wie vor passen.

Die Sehnsucht nach der romantischen Liebe war häufig meine Bremse und es kostete viel Kraft und Vertrauen, sie wieder zu meinem Motor zu machen. Die Suche nach, besser gesagt die Hoffnung auf Liebe führte mich zunächst über die wohl naheliegendste, meist verbreitete Form von Liebe: eben jene romantische bzw. Beziehungsliebe.

Das häufige Scheitern und enttäuscht werden ließ mich weitersuchen, so dass ich auch die übergeordneten Formen finden konnte - in zahlreichen, endlos schmerzhaften und gleichermaßen verlustreichen wie Gewinn schöpfenden "Kriegen". Das ist im Grunde die Thematik meiner Bücher.

Nun, da ich die größte Form der Liebe in mir gefunden habe, so sehr, dass ich davon schreiben und ein ganzes Projekt daraus gebären kann, sowie mein restliches Leben dieser Message und Mission (liebevoll *g*) widmen werde, sehne ich mich durchaus danach, dieses Bewusstsein und dieses Glück mit einer Frau zu teilen, die ihrerseits die Größe von Liebe entweder bereits gefunden und verstanden hat oder verstehen und finden möchte.

Dabei ist es gar nicht wichtig, ob sie intellektuell alles so sieht wie ich oder (alles) versteht, was ich schreibe. Denn meine Texte können kompliziert klingen, obwohl die Liebe an sich, je mehr man sie erfasst, immer einfacher wird.

Ganz oben über den Wolken, an der Spitze, dort, wo der zu erforschende und zu erklimmende Berg nur noch so dick ist wie ein Sandkorn, wie ein singularer Punkt, und man über das gesamte, überwundene finstere Tal der Trauer blicken kann, benötigt die Liebe kein einziges Wort mehr.

Sie ist dann weltlich gesehen gegenstandslos geworden, da sie weder in Worte gefasst werden könnte, noch müsste.

Spirituell ist ihre schon immer existierende Vollkommenheit jedoch endlich erblüht, ist Bewusstsein geworden. Mal wieder: der diametralen Natur zwischen Materie und Geist sei Dank.

Anders gesagt: eine Frau braucht nicht völlig zu verstehen was ich sage, muss es nicht genauso ausdrücken wie ich, schließlich nähern wir uns und besteigen den Berg aller Erkenntnis in der Regel von verschiedenen Seiten (und Perspektiven). Sie braucht noch nicht einmal so richtig verstehen zu können, weshalb sie mich liebt. Ich muss auch gar keine rationalen Gründe dafür hören. Meinetwegen darf es sogar nüchtern betrachtet ein ganz großer Unfug sein, dass wir uns lieben.

Ebenso will ich ihr kaum rationale Gründe nennen, weshalb ich sie liebe. Sie ist ja keine Stehlampe, die praktische Punkte erfüllen muss. Man muss es fühlen und wissen, dass es so ist. Dass sich gefunden hat, was sich seit Äonen sucht. Und dann wird aus dem Ich bin und dem Du bist pures Sein. Denn wie heißt es auch so schön: Nicht die Schönheit bestimmt, wen wir lieben - die Liebe bestimmt, wen wir schön finden.

So lässt sich zum einen glücklich schweigend am Meer oder einem See sitzen, bei Sonnenuntergang, wie ebenso mit einem Lächeln die alltäglichen Rechnungen bezahlen. Dann kann man sich anschauen und weiß, dass beide wissen "Wir sind da." Im Jetzt und in allen Jetzt, die kommen. Übrigens: Am Ende von Teil eins, von ... ist wie ein neues Leben, wird es klar, wie ich es meine. Die perfekte Liebe ist eine Dreiecksbeziehung, sozusagen mit der vollkommenen Liebe höchstpersönlich. Steht sie im Mittelpunkt, kann sie ewig bestehen ... Mehr wird hier nicht verraten.

Ein Drama unserer Zeit ist, dass es zumindest gefühlt immer weniger werden, die den Berg der Erkenntnis komplett erklimmen möchten. Sie wollen jetzt sofort alles haben, empfinden kein Bedürfnis nach einem Werden und Sein. Und so kommt es, dass, obwohl die Liebe weiter oben immer einfacher wird, wie ich bereits sagte, die einfach Liebenden dort immer weniger werden, weil so Viele ewig im dunkleren Tal der unnötig komplizierten Verstrickungen und weltlichen Sorgen und Nöten, aber auch Verlockungen und seelenlosen Verblendungen verharren. Bis im Alter nur noch Reue übrigbleiben wird.

Deswegen liebe ich, wer einfach liebt und dennoch keine Angst vor meinen vielen Worten hat. Doch Worte sind nun mal ein wichtiger Teil meines Weges. Ich bin Autor. Aber mehr als das bin ich ein Mensch, der lieben kann, wenn man seine Liebe offen annimmt ...

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