Die Vision

↳ Von der Utopie zur Eutopie. Und am Ende zur Realität.

Was ist eigentlich eine Vision? Was ein Visionär?

Die Begriffe sind einigermaßen modern, die Sache an sich ist uralt. Damals nannte man sie Propheten oder Seher und sie hatten statt Visionen "Gesichte", Traumbilder, Ahnungen oder Erscheinungen. Sie waren dadurch in der Lage, zum Beispiel Könige, also führende Leute mit Macht und Verantwortung, zu warnen und auch zu beraten.

Wir denken heutzutage beim Wort Visionär eher an technische Vorreiter wie Elon Musk, Mark Zuckerberg oder Steve Jobs. Das ist auch sicher nicht verkehrt, es ist nur nicht vollständig und eigentlich sogar gefährlich.

Techniker sind für das Was und Wie, für das Gesicht und das äußerlich Sichtbare der Zukunft zuständig. Aber nicht für das Wofür, für den Sinn, die innere Erfüllung und den geistigen Antrieb des Menschen in der Zukunft. Neue Technologien verändern unser Leben häppchenweise, zum Beispiel fahren wir bald alle E-Autos anstatt Verbrenner. Die Unterschiede für die Zivilisation sind für jede einzelne neue Erfindung überschaubar. Und leider lösen sie in vielen Fällen auch gar nicht die Probleme unter denen wir leiden.

E-Autos fahren schadstofffrei, dafür macht die Batterie-Herstellung und deren spätere Entsorgung (beinahe) noch größere Probleme. Windräder statt Atomkraft wirken sicher, doch ihre Ökobillanz ist verheerend (Herstellung, Standort-Rodung, Transport, Montage, Wartung, Entsorgung, ...) Vieles ist gut gemeint – der Durchbruch, hin zu einer glücklichen, friedlichen, gesunden und wahrhaft stimmigen und revolutionären Zukunft, zu einer wirklich erhabenen Superspezies kommt durch technische Dinge alleine jedoch nicht zustande. Es fehlt etwas ganz Entscheidendes: Das Bewusstsein der Zukunft.

Man sieht eine sehr futuristische Stadt mit sehr viel Grün und blauem Himmel. Hier möchte man leben.

Jeder Visionär sollte ganzheitlich denken. Eine Vision ohne KI, Algorithmen und Hightech wäre unrealistisch – ebenso wie die Ausgrenzung der Spiritualität. Viele auch der besten "Visionäre" vernachlässigen den spirituell/philosophischen Teil des Menschsein: Die Sinnhaftigkeit, das "Wofür".
Hier setzen meine Bücher an.

Bloß nicht zu einseitig über das Denken denken

In Wahrheit schafft neue Technik sogar oft auch ganz neue Probleme oder Herausforderungen. Und ich meine nicht nur Cyberangriffe in der "schönen neuen Welt". Nehmen wir mal den Bereich KI und Algorithmen. Sie werden die Zukunft weit mehr verändern, als Atomkraft, Dampfmaschine und Flugzeuge zusammen. Dieser Fakt ist nicht alleine auf meinem Mist gewachsen, sondern bestätigt auch der Historiker und Autor Yuval Noah Harari in seinem Buch "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert". Er schreibt darin, dass wir vielleicht schon sehr bald eine Welt haben werden, in der uns KI und Algorithmen unfassbar viel an Arbeit abnehmen werden. So wie einst die Dampfmaschine viele Leute arbeitslos machte (Industrielle Revolution) und im letzten Jahrhundert das Aufkommen der Computer viele Büromenschen in die Arbeitslosigkeit schickte (Beginn der Technischen Revolution, in der wir noch stecken), wird Machine Learning in absehbarer Zeit ungleich mehr Menschen nachhaltig arbeitslos machen.


Eine Pyramide zeigt die 4 industriellen Revolution von 1784 bis heute anhaltend

Industriearbeiter, die vom Fließband ersetzt wurden, konnten damals umsatteln und lernen, Maschinen zu bauen und zu reparieren. Nach Hause geschickte Bürokräfte des 20. Jahrhunderts konnten sich weiterbilden, um Software bedienen/programmieren zu können oder sich zunehmend kreative, gestalterische Skills im Umgang mit Computern aneignen.

Doch was wird geschehen, wenn künstliche Intelligenz kreativer wird, als wir? Es gibt bereits Musiker, Maler, Texter und Buchautoren unter den Computern. Was, wenn man keine Werbebranche mehr braucht, da Internet, Fernsehen, Radio & Co. dir keine Produkte mehr offerieren müssen, sondern Google und Amazon bestens wissen, was du suchst und was zu dir passt?

Ob jedem KI- und Algorithmen-Programmierer heute auch klar ist, dass er sich geradezu in seine eigene Arbeitslosigkeit programmiert, wenn seine Programme gelernt haben, Programme zu erschaffen? Gerade hier kann das logische "Wesen" eines Computers schnell den Menschen überholen.

Was, wenn wir keine Anwälte oder Ärzte mehr brauchen, da es eine weltweit verfügbare, preiswerte App gibt, die jegliches medizinische (oder juristische, psychologische, fachliche, ...) Wissen aus allen erdenklichen Branchen in sich trägt, deine Fragen und Problematik bestens versteht und dir umgehend, ohne Wartezeit, ohne Termin und ohne dass du das Haus verlassen müsstest helfen kann, teils mit Medikamenten aus dem 3D Drucker?

Dabei lernt die Software täglich aus millionen globaler Fälle schneller dazu, als du "ich hab mir den Fuß verstaucht" sagen kannst. Was, wenn auch viele Chirurgen arbeitslos werden, da die Robotik ebenfalls nicht schläft und nach dem gleichen Schema bessere und rasant besser werdende Chirurgen (oder Mechaniker, Handwerker, Köche, Farmer, Gärtner, ...) hervorbringt? Was ist mit den davon abhängigen Berufsgruppen? Wer braucht noch so viele Busfahrer, Taxifahrer, Büroreinigungskräfte, Kioske, die auf dem Arbeitsweg liegen, wenn es immer weniger Arbeitswege und Büros gibt?

Harari schreibt, dass diese Entwicklung definitiv kommen wird. Er schreibt auch, dass das keine Frage von 100 oder 1000 Jahren sein wird, sondern von wenigen Jahrzehnten – es hat ja längst begonnen. Und vor allen Dingen schreibt er, dass diese Entwicklung nur zwei Dinge bedeuten kann: Den Himmel oder die Hölle für die Menschheit. Dazwischen gäbe es nichts. Und was von beiden es wird, das liegt vor allem an einer einzigen Sache: Wie gehen wir mental, emotional, spirituell und ganz praktisch damit um?

Sowohl mit den neuen Geräten, Maschinen, Computergenerationen, Erleichterungen, Chancen und Möglichkeiten, als auch mit der Tatsache, dass wir eines Tages – im Idealfall des "Himmels" – unfassbar viel Freizeit haben werden? Viele der heutigen Langzeitarbeitslosen zeigen ja leider, dass wir damit noch gar nicht so gut umgehen könnten. Langeweile, Vereinsamung, Alltags­monotonie, Immobilität und ein Gefühl der Nutzlosigkeit machen vielen Unbeschäftigten schwer (Achtung Wortspiel) zu schaffen.

Wie erreichen wir es, dass aus dem Albtraum Arbeitslosigkeit ein Zustand von Fantastische Freiheit wird? Hier kommt die Erinnerungs-Trilogie ins Spiel.

Eine Balkenwaage. Auf der einen Seite ein Hirn, auf der anderen ein Herz. Beides ist im Gleichgewicht.

Eigentlich haben wir das Ziel schon verfehlt

So doof es klingt, aber es ist doch wirklich eine Schande, dass im 21. Jahrhundert viele von uns noch eine Panikattacke bekommen, bei dem Gedanken, zu viel Zeit zu haben, keine Aufgabe zu bekommen, nicht gebraucht zu werden und dann "nichts mit sich anzufangen wissen". Dabei gibt es da sehr erhabene Möglichkeiten, die eben viele von uns heute noch nicht sehen können – ihnen fehlt die Vision! Und ein neues Bewusstsein, passend zur Hightech-Zukunft. Jene wird nämlich nur dann ein Segen, wenn wir auch die geistige Reife haben, damit umzugehen. Davon sind wir als Gesellschaft noch Lichtjahre entfernt. (Siehe MindSnippet "Was wollen wir in Zukunft denken?")

Was wir brauchen, ist nach der industriellen und den technischen Revolutionen, in denen wir anhaltend stecken werden, eine Revolution des Denkens, des Bewusstseins. Technische Revolutionen hatten wir jetzt mal wahrlich genug – für tiefe Zufriedenheit muss die nächste Revolution eine andere sein:

Die spirituelle Revolution der Menschheit

Erst durch sie werden wir – in Kombination mit den technischen Errungenschaften – eine wahrhaft erhabene und zufriedene, funktionierende Spezies sein. Ohne sie werden 98% der Menschheit verarmen und versklavt werden (China lässt grüßen). Von der Technologie direkt oder eher von deren "Besitzern". Denn es dürfte klar sein, dass Geld bei solch gravierenden Veränderungen gar nicht mehr, nicht in dieser Form oder zumindest nicht in unserem heutigen Bewusstsein zum Wohle aller funktionieren wird. Die Reich-/Arm Schere öffnet sich seit Jahren kontinuierlich. Ein neues Bewusstsein ist für alle Bereiche längst überfällig und wäre auch heute bereits mehr als nützlich – in sämtlichen Belangen des Miteinanders.

Und für jenes neue und dringend notwendige Bewusstsein fehlt uns als Menschheit vor allem eine alle und alles verbindenende Geschichte. Wer sind wir? Worum geht es? Wohin wollen wir als Spezies mit unserem Geist, mit unserem Sein? Wir bräuchten jene Antworten, um zu wissen, womit wir die gewonnenen Freiheiten und Möglichkeiten (die ja auch gewisse Lücken und innere Leere erzeugen können), sinnspendend und zielführend füllen können. Doch was ist er eigentlich: Der Sinn (des Lebens)? Was ist das Ziel? Worum geht es im Kern?

Solche mächtigen Werkzeuge, wie sie die Hightech der Zukunft bescheren wird, brauchen auch ein unfassbares Maß an Weisheit mit deren verantwortungsvollen Umgang. Und ein Bewusstsein, ein #neuesDenken, im Wohle aller zu handeln. Jenes ist aktuell in der Menschheit noch nicht wirklich aktiv. Wie denkst du über das alles|, $name|, $name|, $name?





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