Zitate & Philosophien
Bei den MindSnippets findest du meist kürzere Gedankenschnipsel zu vielen Themen von mir und anderen Urhebern1. Bekannte Zitate berühmter Persönlichkeiten, meine Überlegungen dazu und als Ergebnis erhältst du vielleicht ein paar ganz neue und bereichernde Impulse. Spirituell. Philosophisch. Ganzheitlich. Zeitlos. Ich wünsche dir viel Spaß dabei.|, $name.|, $name.|, $name.
Lies sie am besten wie ein interaktives Buch.
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12 Ergebnisse für: Keywordsuche: Aufgeben
Kapitulieren oder Scheitern?
#137 • Henry Ford •
0:18 min
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"Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern." (Henry Ford)
Scheitern heißt, eine Idee klappte nicht. Es gab keinen Bedarf, man lieferte das falsche Produkt oder vielleicht war man seiner Zeit auch schlicht voraus ...
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und konnte zu wenige Leute für die Idee gewinnen.
Kapitulieren bedeutet aufgeben. Aus mangelnder Geduld? Aus mangelndem Glauben an die Idee, an sich selbst? Oder weil man die Möglichkeit des Scheiterns fürchtet?
Man sollte durchaus riskieren, zu scheitern, nachdem man sein Bestes gegeben hat. Ein Kapitulieren wirst du jedoch sicher irgendwann bedauern.
Scheitern heißt, eine Idee klappte nicht. Es gab keinen Bedarf, man lieferte das falsche Produkt oder vielleicht war man seiner Zeit auch schlicht voraus ...
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und konnte zu wenige Leute für die Idee gewinnen.
Kapitulieren bedeutet aufgeben. Aus mangelnder Geduld? Aus mangelndem Glauben an die Idee, an sich selbst? Oder weil man die Möglichkeit des Scheiterns fürchtet?
Man sollte durchaus riskieren, zu scheitern, nachdem man sein Bestes gegeben hat. Ein Kapitulieren wirst du jedoch sicher irgendwann bedauern.
Siehe auch diese passenden Links:
Urheber d. einleitenden Zitates:
Henry Ford   (Irrtum melden)
Probiere auch:
Aufgeben - Erfolg - Vision
Henry Ford   (Irrtum melden)
Probiere auch:
Aufgeben - Erfolg - Vision
gelesen markieren 
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Das Prinzip Hoffnung
#64 • Chris Smyth •
2:36 min
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Sehr interessant fand ich bei meiner Recherche zum Thema Hoffnung auch, wie viele depressive, resignierte, beinahe schon böse und verbitterte Zitate es zum Thema Hoffnung gibt. Es ist offensichtlich ein Thema, das die Gemüter extrem ... 
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spaltet, was wiederum zeigt, wie elementar das Prinzip Hoffnung zu sein scheint. Immerhin heißt sogar ein Star Wars Teil "Eine neue Hoffnung" 😄
George Lucas wusste, dass sie als erstes geboren werden muss, wenn neue Welten entstehen sollen. Sie stirbt laut einem Sprichwort ja auch zuletzt und muss demnach auch als erstes (wieder-)geboren werden, um neue, schöpferische Energien und Prozesse zu aktivieren.
Zum Beispiel fand ich auch jenes Zitat (Quelle unbekannt): "Du bist und bleibst ein Sklave, solange du glaubst, dass es Hoffnung gibt."
Nach meiner Ansicht, hat der Autor weder die Kraft der Hoffnung je erfahren, noch das Prinzip des Hoffens verstanden und eine oder mehrere Enttäuschungen erlebt, die ihn ziemlich verbittert haben werden lassen. Hoffnung ist eine mächtige Waffe, die auch im Umgang etwas Training braucht, damit sie einem nicht in der Hand losgeht und das Herz zerreißt.
Wer glaubt, dass meine Träume oder Wünsche alle in Erfüllung gingen, der irrt. Gerade 2021/2022 musste ich eine unfassbar große Liebe aufgeben - ich verlor sie an Angst und Zweifel. Man muss hier nicht nach Gerechtigkeit fragen. Die Entscheidung war ganz gewiss ein "Fehler in der Matrix".
Ich würde sagen, rund 95% meiner Hoffnungen gingen nicht, nicht sofort oder nicht in der gewünschten Weise in Erfüllung. Und auch für dieses Projekt rechne ich nicht damit, dass ich einen etwaigen "Erfolg" (noch) unbedingt erleben werde, denn das liegt nicht alleine in meiner Hand. Doch all das ist sekundär und darf einen nicht dazu bringen, plötzlich an Naturgesetzen und -prinzipien zu zweifeln. Man schadet damit nur sich selbst. Und dem Kollektiv.
Ein Bild hilft vielleicht weiter: Ein Baum versucht sein Leben lang, die Sonne zu erreichen. Er richtet sich nach ihr aus, wächst in ihre Richtung, wendet eine Menge Kraft dafür auf. Doch er macht es gerne, denn er ist höchst motiviert. Das Wachstum und seine Entwicklung machen ihm Spaß, was ihm wiederum die Kraft verleiht, weiterzumachen. Man kann sagen, er ist recht glücklich mit dem, was er tut.
Er wird die Sonne niemals erreichen. Aber ist das schlimm? Nicht wirklich. Im Gegenteil: Käme er auch nur annähernd in ihre Nähe, er würde elendig verbrennen. Doch der Versuch mit der Kraft der Hoffnung ließ ihn zu einem mächtigen, großen, robusten, starken, gesunden, sehr fruchtbaren Baum werden. Sein Versuch hatte also durchaus Erfolg.
Am Ende seines Lebens versteht der Baum: "Mein Ziel, die Sonne zu berühren, habe ich zwar nie erreicht. Doch der Versuch bescherte mir ein überaus erfülltes Leben. Mir hat es an nichts gemangelt und ich habe das Beste erreicht, das ein Baum in dieser Welt erreichen kann."
Denn ein Teil des "richtigen" Hoffens ist es auch, nicht vom Resultat, dem Ergebnis oder der genauen Erfüllung der Hoffnung und all unserer Wünsche ABHÄNGIG zu sein. Sonst wäre man ja kein wirklich freier Mensch, man wäre ja von etwas abhängig. Zudem wäre es schwierig, den Moment, das Heute genießen zu können, wenn man stets auf das Resultat wartet, sich und seine Stimmung also abhängig von etwas macht.
Wer in seinen Hoffnungen immer wieder bitter enttäuscht wurde, hoffte womöglich auf das Falsche. Die Natur unterstützt unsere Hoffnungen und Träume. Aber nur, wenn sie in Einklang mit der Natur und der Vision des Lebens stehen. Manche Hoffnungen, Wünsche und Träume sind womöglich zu egoistisch oder täten uns selbst auch nicht gut. Wie die Sonne dem Baum. Es gibt zahlreiche Lottomillionäre, die sich in Windeseile totgesoffen haben.
Es geschehen natürlich auch schlimme Dinge. Wenn jemand sein Kind verliert, ist das furchtbar. Oder Kinder ihre Eltern. Krieg. Gewalt. Wenn jemand den Kampf gegen eine schwere Krankheit verliert, ist das unglaublich schmerzhaft (auch das habe ich in meinem engsten Umfeld erlebt). Diese Welt ist nun einmal weit davon entfernt, vollkommen zu sein. Und zwei Dinge stehen fest:
1. Sie wird definitiv niemals vollkommen sein (wir werden auf Erden niemals die Sonne erreichen) aber:
2. Tragen wir alle Hoffnung in uns, wird es möglich sein, nah an die Vollkommenheit zu gelangen und ein erfülltes Leben zu führen, eine Welt zu erschaffen, die nah an Vollkommenheit reicht. Wie schnell das geht und ob es gelingt - es ist nicht zuletzt eine Frage der Hoffnung. Nach deinem Glauben geschieht dir.
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spaltet, was wiederum zeigt, wie elementar das Prinzip Hoffnung zu sein scheint. Immerhin heißt sogar ein Star Wars Teil "Eine neue Hoffnung" 😄
George Lucas wusste, dass sie als erstes geboren werden muss, wenn neue Welten entstehen sollen. Sie stirbt laut einem Sprichwort ja auch zuletzt und muss demnach auch als erstes (wieder-)geboren werden, um neue, schöpferische Energien und Prozesse zu aktivieren.
Zum Beispiel fand ich auch jenes Zitat (Quelle unbekannt): "Du bist und bleibst ein Sklave, solange du glaubst, dass es Hoffnung gibt."
Nach meiner Ansicht, hat der Autor weder die Kraft der Hoffnung je erfahren, noch das Prinzip des Hoffens verstanden und eine oder mehrere Enttäuschungen erlebt, die ihn ziemlich verbittert haben werden lassen. Hoffnung ist eine mächtige Waffe, die auch im Umgang etwas Training braucht, damit sie einem nicht in der Hand losgeht und das Herz zerreißt.
Wer glaubt, dass meine Träume oder Wünsche alle in Erfüllung gingen, der irrt. Gerade 2021/2022 musste ich eine unfassbar große Liebe aufgeben - ich verlor sie an Angst und Zweifel. Man muss hier nicht nach Gerechtigkeit fragen. Die Entscheidung war ganz gewiss ein "Fehler in der Matrix".
Ich würde sagen, rund 95% meiner Hoffnungen gingen nicht, nicht sofort oder nicht in der gewünschten Weise in Erfüllung. Und auch für dieses Projekt rechne ich nicht damit, dass ich einen etwaigen "Erfolg" (noch) unbedingt erleben werde, denn das liegt nicht alleine in meiner Hand. Doch all das ist sekundär und darf einen nicht dazu bringen, plötzlich an Naturgesetzen und -prinzipien zu zweifeln. Man schadet damit nur sich selbst. Und dem Kollektiv.
Ein Bild hilft vielleicht weiter: Ein Baum versucht sein Leben lang, die Sonne zu erreichen. Er richtet sich nach ihr aus, wächst in ihre Richtung, wendet eine Menge Kraft dafür auf. Doch er macht es gerne, denn er ist höchst motiviert. Das Wachstum und seine Entwicklung machen ihm Spaß, was ihm wiederum die Kraft verleiht, weiterzumachen. Man kann sagen, er ist recht glücklich mit dem, was er tut.
Er wird die Sonne niemals erreichen. Aber ist das schlimm? Nicht wirklich. Im Gegenteil: Käme er auch nur annähernd in ihre Nähe, er würde elendig verbrennen. Doch der Versuch mit der Kraft der Hoffnung ließ ihn zu einem mächtigen, großen, robusten, starken, gesunden, sehr fruchtbaren Baum werden. Sein Versuch hatte also durchaus Erfolg.
Am Ende seines Lebens versteht der Baum: "Mein Ziel, die Sonne zu berühren, habe ich zwar nie erreicht. Doch der Versuch bescherte mir ein überaus erfülltes Leben. Mir hat es an nichts gemangelt und ich habe das Beste erreicht, das ein Baum in dieser Welt erreichen kann."
Denn ein Teil des "richtigen" Hoffens ist es auch, nicht vom Resultat, dem Ergebnis oder der genauen Erfüllung der Hoffnung und all unserer Wünsche ABHÄNGIG zu sein. Sonst wäre man ja kein wirklich freier Mensch, man wäre ja von etwas abhängig. Zudem wäre es schwierig, den Moment, das Heute genießen zu können, wenn man stets auf das Resultat wartet, sich und seine Stimmung also abhängig von etwas macht.
Wer in seinen Hoffnungen immer wieder bitter enttäuscht wurde, hoffte womöglich auf das Falsche. Die Natur unterstützt unsere Hoffnungen und Träume. Aber nur, wenn sie in Einklang mit der Natur und der Vision des Lebens stehen. Manche Hoffnungen, Wünsche und Träume sind womöglich zu egoistisch oder täten uns selbst auch nicht gut. Wie die Sonne dem Baum. Es gibt zahlreiche Lottomillionäre, die sich in Windeseile totgesoffen haben.
Es geschehen natürlich auch schlimme Dinge. Wenn jemand sein Kind verliert, ist das furchtbar. Oder Kinder ihre Eltern. Krieg. Gewalt. Wenn jemand den Kampf gegen eine schwere Krankheit verliert, ist das unglaublich schmerzhaft (auch das habe ich in meinem engsten Umfeld erlebt). Diese Welt ist nun einmal weit davon entfernt, vollkommen zu sein. Und zwei Dinge stehen fest:
1. Sie wird definitiv niemals vollkommen sein (wir werden auf Erden niemals die Sonne erreichen) aber:
2. Tragen wir alle Hoffnung in uns, wird es möglich sein, nah an die Vollkommenheit zu gelangen und ein erfülltes Leben zu führen, eine Welt zu erschaffen, die nah an Vollkommenheit reicht. Wie schnell das geht und ob es gelingt - es ist nicht zuletzt eine Frage der Hoffnung. Nach deinem Glauben geschieht dir.
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Alleinsein, ja oder nein?
#264 • Franz Kafka •
4:45 min
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Ich war etwa zehn oder zwölf Jahre alt, als ich es schon spürte. Dieser widersprüchlich erscheinende ...
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Gedanke erzeugte in mir ein leicht unbehagliches Gefühl. Ich ahnte, dass es für lange Zeit, vielleicht sogar ein Leben lang, schwierig werden dürfte, für dieses Dilemma einen Konsens zu finden, den goldenen Mittelweg. "Ich bin", so wurde mir eines Tages schlagartig bewusst, "ein Einzelgänger, der nicht alleine sein kann."
Ich bin sehr romantisch veranlagt. Eigentlich. Auch bin ich emotional gesehen durchaus auch ein Familientyp. Ich mag meine (wenigen, guten) Freunde und sie mögen auch mich. Nicht umsonst biete ich Coaching/Mentoring an, die Arbeit mit und für Menschen. Ich komme mit anderen durchaus gut klar, mag die allermeisten, sobald ich deren Wesen kennenlerne, und doch fehlt mir ziemlich früh auch immer wieder etwas. Das Alleinsein.
Einfach ausgedrückt, ist es oft in etwa so: Bin ich zu Hause, alleine, zieht es mich raus, unter Leute, man könnte ja etwas verpassen. Das Leben zum Beispiel. Doch Kaum bin ich dort, mitten unter ihnen, drängt es mich auch schon wieder nach Hause bzw. in die Einsamkeit, was auch ein Wald sein kann oder ein Park, weil ich merke, nein dort, unter so vielen anderen, ist es eigentlich auch nur laut und turbulent und hat mit dem Leben, mit der Lebendigkeit, ich meine, mit dem echten, tief empfundenen Am-Leben-sein und den Kern-des-Lebens-spüren oft auch nur sehr wenig zu tun (Coachings sind eine der wenigen Ausnahmen, weil echte Nähe stattfindet). Dann doch lieber alleine sein. Oder doch nicht ... ?
Schriftsteller sei "der Beruf der Einsamkeit", meint der türkische Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk. Und damit hat er nicht ganz unrecht. Meine beiden ersten Bücher schrieb ich im Corona Lockdown gepaart mit 100% Kurzarbeit. Als Single. Ohne diese unfassbar lange Zeit der erzwungenen Einsamkeit hätte das nicht geklappt, es gäbe diese Webseite, meine Bücher und das ganze Projekt nicht.
"Wer von Einsamkeit begeistert ist, ist entweder ein wildes Tier oder ein Gott", befand schon Aristoteles (was mich auch an Hermann Hesses "Der Steppenwolf" erinnert). Als Autor ist man immer auch ein bisschen "Gott", ein Schöpfer. Man erschafft gewissermaßen Welten. Kaum waren Lockdown und Kurzarbeit vorbei und somit auch das schriftstellerisch angemessene Maß an Einsamkeit, war's das auch vorerst mal wieder mit den Büchern. Programmieren ging noch. Und über 250 MindSnippets waren seitdem möglich. Gedankenschnipsel. Aber eben keine Welten mehr.
Auch heute, jetzt, da ich dies hier schreibe, kann ich es nicht sagen: Sehne ich mich nach einer Partnerin? "Ja, ja, ja", schreit der Teil in mir, der nicht alleine sein "kann". Oder will. "Nein, bloß nicht", erwidert der Einzelgänger, der die Einsamkeit so sehr liebt, weil er dann ganz bei sich selbst sein kann, seine leise innere Stimme wahrnehmend. Die, die er so gerne hört, welche Viele jedoch fürchten, wie sonst nichts im Leben (

Ob es in diesen Zeiten noch (bzw. schon) eine Frau gibt, die ähnlich empfindet? Eine, die ihre innere, durchaus hochgeschätzte Einsamkeit um keinen Preis der Welt aufgeben möchte - sie aber gerne gemeinsam mit einem verwandt Fühlenden teilen würde?
Ob es möglich ist, dies vermeintliche Paradox durch eine hohe Form der Liebe aufzulösen? Einer Liebe, in der man sich selbst - mit seiner inneren Stimme der Einsamkeit - durchaus genügt, dieses Genügen, diese innere Fülle jedoch gerade deswegen mit jemandem teilen möchte, nicht weil man es muss, sondern weil man es will? Nicht weil man sich einander tröstet, sondern miteinander freut? Nicht weil man nehmen will, sondern zu geben hat?
Gibt es diese Person, die vor Glück über ihr Alleinsein(können) so dermaßen voller Freude ist, dass sie platzt, wenn sie diese Freude nicht mit jemandem teilt? Mit einem, der ihr garantiert nie durch aufgezwungene, konstruierte Zweisamkeit auf den Sack gehen wird? Vereint primär im Sein, nur sekundär im Tun und schon gar nicht im Haben?
Wer weiß! Selten sind sie auf jeden Fall noch, solche Liebenden. Eben genauso selten, wie erfüllte Seelen. Seelen, die die Fülle teilen möchten und nicht einen Mangel ausgleichen (
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Friedrich Schiller schrieb oft nächtelang. "Einsamkeit, Abgeschiedenheit von Menschen, äußere Ruhe um mich her und innere Beschäftigung sind der einzige Zustand, in dem ich noch gedeyhe", beschrieb er diese Stimmung. Wie sehr ich ihn verstehe. Wie sehr ich mir diesen Zustand wieder herbeisehne. Und doch darf es nicht nur dieses eine Sein geben. Denn die Freude über dieses "Gedeyhen" in der Einsamkeit wünscht man sich dann doch immer wieder mit jemandem zu teilen. Dies ist einer der Gründe, weshalb Autoren nach der Vollendung eines (in Einsamkeit geschriebenen) Romans auf Lesereise gehen. Es zieht sie dann wieder nach Außen. Nach einem Miteinander.
"Je mächtiger und origineller ein Geist ist", sagte Aldous Huxley, "desto mehr wird er sich der Religion der Einsamkeit zuwenden." Und dann schrieb er "Schöne neue Welt" (Brave New World). Nachvollziehbar, wie ich finde. Denn dieser Zustand macht glücklich wie kaum ein anderer. Und zwar so sehr, dass man, dass ich ihn gerne teilen würde. Der Einzelgänger, der nicht alleine sein mag. Weil er zu viel Freude und Liebe in sich trägt für das was er tut, liebt und fühlt, als dass er all das alleine für sich behalten wollte.
Schopenhauer vertrat sogar die Meinung, ein Mann könne nur ein Mann sein, solange er alleine ist und dass er die Freiheit nicht liebe, wenn er die Einsamkeit nicht lieben könne. Denn nur wer alleine ist, sei wirklich frei. Doch auch jene gerne allein Seienden treibt dann wieder die Sehnsucht danach, diese Freiheit, dieses Glück, diese Liebe mit jemandem zu teilen. Aber sobald man diese Liebe mit einem Menschen teilt, der nicht ebenso die Liebe für die Einsamkeit empfinden kann, wird die eigene Freiheit wieder vernichtet und mit ihr der Wunsch, dieses Glück zu teilen, da das Glück der Freiheit dann auch gar nicht mehr existiert, wenn ein fordernder, klammernder, um Aufmerksamkeit haschender Partner einem die Freude der Einsamkeit wieder raubt, wenngleich natürlich ohne jede böse Absicht. Sondern eher aus selbst noch nicht gefundenem Zugang zur Quelle der eigenen inneren, wohltuenden Einsamkeit. Schade so etwas. Denn was könnte es Schöneres geben, als einen Partner zu haben, mit dem du jederzeit Einsam sein kannst, ohne dich jemals alleine fühlen zu müssen!
Dieses Paradox scheint unauflösbar zu sein. Da ist man also irgendwann soweit, dass man alleine so dermaßen glücklich ist und dieses Glück am liebsten sofort teilen möchte - doch sobald dann jemand da ist, endet das Alleinsein und es gibt offenbar kein Alleinseinglück mehr, das man teilen könnte.
Ich sage, es ist auflösbar. Nämlich dann, wenn zwei auf dieselbe Art Liebenden zusammenfinden. Um solch einen Partner zu finden, musst du selbst ein derartiger Partner sein.
Es ist meine tiefste Überzeugung, dass die vollkommenste Form der romantischen, partnerschaftlichen Liebe für einen Menschen eben jene ist, in der zwei in der Einsamkeit Erfüllung Findende beschließen, sich im Alleinsein einander Gesellschaft zu leisten, denn die Wahrheit ist: Im tiefsten Kern sind wir immer alleine. Unser Leben lang. Wir können aus dieser auf den ersten Blick schmerzhaften Erkenntnis jedoch etwas Wundervolles machen: Denn im Alleinsein sind wir nicht allein. Hier sind wir gleich. Und hier können wir uns einander tragen, verstehen, erkennen und wahrhaft begegnen.
Klingt verrückt, klingt etwas wirr, aber vielleicht ist es nur einmal mehr die göttliche, diametrale Natur der Spiritualität. So wie spirituell gesehen im Gegensatz zur haptischen Welt das Loslassen viel schwieriger ist, als krampfhaftes Festhalten, so kann auch in der gemeinsam gelebten Einsamkeit viel mehr Gemeinschaft stecken, als in der stets forcierten, überstrapazierten Zweisamkeit - mit welcher man sich letztlich oft nur einander der Individualität und Freiheit beraubt. Meist gut gemeint, doch oft wird genau dadurch das Ziel verfehlt.
Urheber d. einleitenden Zitates:
Franz Kafka   (Irrtum melden)
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Alleinsein - Einsamkeit - Romantik - Partnerschaft - Beziehung
Franz Kafka   (Irrtum melden)
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Alleinsein - Einsamkeit - Romantik - Partnerschaft - Beziehung
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Träume vs. Denken
#128 • Henry Ford •
1:11 min
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Zwei Dinge sind sicher:
1. Denken, erst recht wenn es sich um neue Ideen, ...

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neue Ansätze oder gar um ein Umdenken handelt, verbraucht eine enorme Menge an Energie
2. Unsere Natur und ein uralter Teil in unserem Gehirn sind darauf programmiert, höllisch darauf zu achten, dass wir stets gut haushalten mit unserem Energievorrat.
Du erkennst das Dilemma? Träume zu realisieren, wird dadurch zu einer Handlung, die sich in der Phase des Träumens noch wundervoll anfühlt, doch sobald es ans konkrete Planen geht (schon vor dem eigentlichen Umsetzen) merken wir dann: Das wird anstrengend.
Die meisten Menschen lassen es dann leider tatsächlich sein und leben lieber weiter Tag für Tag im gleichen Trott. Bis sie das Träumen ganz aufgeben. Sie bleiben lieber deprimiert sitzen anstatt die Ärmel hochzukrempeln, aufzustehen und am Manifestieren ihrer Träume zu arbeiten. Beim Einzelnen kann mir das egal sein. Soll er oder sie eben weiter Frust schieben bis der Arzt kommt. Buchstäblich. Denn so ein Leben ist nicht gesund. Wenn es um die Zukunft des Planeten geht, hört der Spaß aber eigentlich auf. Denn diese geistige Trägheit Vieler macht auch den Planeten nicht gesund.
Das ist ein Grund, weshalb mein Projekt hier keine offenen Türen einrennt. Weshalb es kein Mainstream ist. Ich schreibe keine Blümchenlektüre, die dem Leser für fünf Minuten ein Lächeln ins Gesicht zaubert, Hauptsache die Bücher verkaufen sich gut. Sondern ich schreibe, um Menschen in gewisser Weise zum Umdenken zu animieren.
Zum einen hilft es einem ganz persönlich, wenn man das Herzdenken (wieder) mehr und mehr lernt, zum anderen lässt sich die Welt anders nicht retten, ohne dass wir unsere Komfortzone des bequemen, weil festgefahrenen Denkens verlassen. Und ich spreche nicht von den klaren Dingen wie Plastik vermeiden oder E-Auto fahren. Ich spreche vom Entdecken von Bewusstsein. Vom Erinnern. Denn stimmt unsere tiefste innere Wurzel, werden auch gesunde Früchte folgen. Von ganz alleine.
Urheber d. einleitenden Zitates:
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NeuesDenken - Zukunft - Vision - Herzdenken
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Böse Kirche, böser Glaube?
#254 • Bob Marley •
3:59 min
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Andauernd ist sie in den Schlagzeilen. Die (katholische) Kirche. Und meist nicht mit guten News. Auch andere Religionen schlagen "im Namen ...
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Gottes" manchmal buchstäblich ein, wie eine Bombe. Kein Wunder, bestätigt und erhärtet sich dadurch für viele der Gedanke, dass Religion nur Unheil, (Macht-)Missbrauch, Terror und teils sogar Kriege hervorbringt, sich ohnehin nur scheinheilig verhält und dass sie am besten verboten gehört. Schnell ist man dann auch aus der Kirche ausgetreten.
Mir ist es egal, ob jemand in der Kirche ist oder nicht. Ich selbst bin evangelisch getauft, bin nicht ausgetreten, gehe aber in der Regel nur zu Beerdigungen oder Hochzeiten in die Kirche, oder aber, wenn ich auf irgendeiner Wanderschaft einer begegne. Dann betrete ich sie für ein paar Minuten. Ganz für mich. Ganz im Stillen. So mancher intensive Moment kam dadurch schon zustande ... Ich betrete dann aber nicht die Institution Kirche. In "... ist wie ein neues Leben", Teil 1 der Erinnerungs-Trilogie, gibt es ein Kapitel zum Thema.
Ich schäre auch nicht alle Pfarrer und Pfarrerinnen über einen Kamm. Es gibt international gesehen durchaus grandiose Predigten. Mich stören viele andere Dinge an der Kirche mehr. Uralte Lieder beispielsweise. Oder Outfits, Rituale, Bräuche, die manche als "verlässliche, ewig gültige Traditionen" zelebrieren und hoch schätzen, ich jedoch meist nur als Ausdruck von "Schaut her, wie tot wir sind" betrachten kann. Denn hier hält das Was (machen wir) und das Wie (machen wir es) weit mehr die Gemeinde zusammen, als das Wofür (machen wir es eigentlich).
Nach meinem Empfinden kann - und sollte! - sich nämlich durchaus das Was und das Wie stets verändern - solange das Wofür das Ewige bleibt. Wer oder was im "Was" oder im "Wie" stehenbleibt (beispielsweise durch zu viele unreflektierte Traditionen), zeigt für mich oft: "Ich habe das Wofür nicht verstanden, daher wage ich es auch nicht, die Aktualität des Was und des Wie zu hinterfragen oder gar der spirituellen Erkenntnis-Entwicklung der Menschheit zuliebe Veränderungen zu bewirken". (Wie gesagt: Im Was und Wie. Niemals im Wofür!)
Ich kann daher Desinteresse an Kirche nachvollziehen. Aber Vorsicht, schütte das Kind nicht mit dem Bade aus!
Wenn du beispielsweise sagst: "Den Quatsch, den sie mir dort erzählen, glaubt doch kein Mensch", und dann dem Thema Spiritualität im Allgemeinen mehr oder weniger abschwörst, hörst du eventuell weit mehr auf die Kirche als du denkst und gibst ihr womöglich sogar völlige Macht über dich - und dein Seelenheil. Obwohl du das ja gerade ausschließen wolltest. Aber warum ist das so?
Weil du in dem Moment sagst: "Wenn das Gott ist, dann nein danke, das ist nichts für mich". Damit drückst du aus: "Ich glaube euch, Kirche (jeglicher Konfession), zwar eure Erklärungen und was ihr sagt, aber ich lehne das alles ab." - Das kannst du tun. Aber tu es reflektiert und argumentiert. Denn das Problem könnte sein: Du kennst Gott nicht und bist daher nicht in der Lage, selbst zu erkennen, ob das, was dort vorne erzählt wird, oder ob die Behauptung "Wir mussten diese Disko leider in die Luft sprengen - im Namen Gottes" tatsächlich sein kann - oder eben nicht.
Wenn du weder Banane noch Kiwi kennst, kann dir jeder erzählen, das krumme, Gelbe sei eine Kiwi. Ohne Gott selbst zu kennen, wird dich jede(r) mit Leichtigkeit von ihm abbringen und in die Irre führen können. In die spirituelle oder auch politische. Denn nicht zuletzt hat auch eine politische Bewegung, Partei oder Staatsführung mitunter sogar großes Interesse daran. Vieles auf ihrer Agenda könnte sie so niemals durchziehen, würde das Volk das Wesen Gottes kennen. Doch dazu später einmal mehr, beim Thema Antagonisten.
Wenn du der Kirche den Rücken zuwendest, ist das eine Sache. Eine andere ist es, wenn du im gleichen Zuge dem Thema Gott, Glaube, Spiritualität abschwörst. Dann hast du zugelassen, dass diese von dir gering geschätzte Institution Kirche nachhaltig deinen Draht zum Göttlichen und somit dein spirituelles Wachstum blockiert. Mehr Macht über dich - in negativer Richtung - kannst du der Kirche ja gar nicht geben! Hüte dich vor Exit-Argumente. Lies dazu den Link "Wo ist Gott", siehe unten und
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Angenommen du hast einen Job, der dir einigermaßen gefällt. Das Problem ist nur, dass das Geschäftsmodell der Firma davon lebt, dass man Kunden mehr oder weniger über den Tisch zieht. So manche Versicherungspolice würde mir hier zum Beispiel einfallen.
Du kannst nun entweder sagen: "Egal, ich arbeite weiter" oder aber nach einem anderen Job suchen. Tatsache ist, dass du ja die Versorgung (das Gehalt) zum Leben brauchst. Im Job verstehen wir, dass wir das Was (welcher Job) oder das Wie (wie mache ich diesen Job) durchaus ändern können und hin und wieder sollten - dass das Wofür aber immer dasselbe sein wird: Geldverdienen. Und im Idealfall auch Freude und Erfüllung finden.
Mit der Spiritualität ist es genauso. Es mag sein, dass deine jetzige Gemeinde, Konfession, dein "Bild" von Gott (das man sich eben aus genau dem Grund, nicht wie ein Bild zu erstarren, nicht machen soll), nicht mehr deinem spirituellen Wachstumsprozess entspricht. Dann ändere das Was und das Wie. Das Wofür allerdings - nämlich die Wahrheit über Gott herauszufinden - solltest du niemals aus den Augen verlieren.
Die Wahrheit ist nämlich: Es gibt nicht diese oder jene "richtige" Religion. Nicht dieses oder jenes "richtige" (finale) Bild von Gott. Es gibt aber durchaus die richtige Weise, sich Gott zu nähern: Lebenslange, neugierige (wie ein Kind) Suche nach ihm. Echtes Interesse. Hohe/höchste Priorität (weil du erkennst, dass alles andere im Leben sich daraufhin ergibt). Offenheit. Wandlungsfähigkeit. Stetes Brechen (der alten Schale) und erneutes Wachsen, Brechen und erneutes Wachsen, Brechen und ... usw. Sich stets neu (er)finden - für manche ein Alptraum. Für andere das ewige Leben.
Politik und Kirche, wie Bob Marley schon sagte, können dir vielleicht nicht lange dabei helfen, die Antworten zu finden, die du brauchst. Politik bewegt sich ja noch nicht einmal ansatzweise auf spirituellem Terrain (weswegen sie auch keine Lösungen für unsere durch Gottlosigkeit entstandenen Probleme finden kann). Und Kirche - sie ist leider oftmals einfach zu weit vom Göttlichen entfernt und viel zu starr an ihre Traditionen gebunden, als dass sie sich, stets neu inspiriert, genügend schnell im Wie und Was evolutionieren könnte - ohne am ewigen Wofür zu kratzen. Denn das ist nicht nur möglich, sondern auch nötig.
Das alles heißt aber gerade nicht, dass du die Suche aufgeben oder das Thema Gott als überholt, lächerlich und unnötig ad acta legen solltest. Denn auch wenn du es nicht in jeder Epoche deines Lebens spürst, meistens weil gerade alles ganz gut läuft: Du brauchst spirituelle Versorgung und Connection noch weit mehr als jeden Gehaltsscheck.
Urheber d. einleitenden Zitates:
Bob Marley   (Irrtum melden)
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Kirche - Glaube - Böse - Bewusstsein - Antagonisten - Exit-Argumente
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Co-Abhängigkeit: Leiden unter den Kompensationshandlungen anderer
#273 • Hans Arndt •
6:51 min
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Co-Abhängigkeit ist inzwischen vielen ein Begriff. Oft denken wir dabei an einen Lebenspartner, der beispielsweise Alkoholiker ist und von dem wir uns einfach ...
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nicht trennen können. Oft leisten die Co-Abhängigen dem Süchtigen dann noch eine zwar gut gemeinte aber völlig kontraproduktive "Hilfe" dadurch, dass sie ihrem Partner direkt Schnaps vom Einkauf mitbringen, ihn vor Freunden und Chef decken, indem sie für ihn lügen und ganz allgemein: Indem sie bei ihm bleiben! Denn die beste Hilfe für einen unbelehrbaren Kompensationspraktizierenden bzw. erkenntnisresistenten Jammerlappen ist es, ihn oder sie fallenzulassen.
Ich darf Jammerlappen sagen. Und zwar, weil ich selbst einer war. Selbstmitleid war für eine Weile mein zweiter Vorname und meine Rechtfertigung für eine Zeitlang zu viel Alkohol, für Zigaretten oder auch "nur" für eine Phase der Prokrastination: Stieres Herumsitzen und wie gelähmt sein, den Job wie ein Zombie erledigen. Ansonsten nichts tun. Und eben auch nichts anpacken. Vor allen Dingen: Nichts verändern! Und das geht ganz hervorragend, solange man gar nichts verändern MUSS.
"Es klappt doch alles bestens: Noch bin ich gesund genug, meine Olle besorgt mir den Stoff, wenn ich entweder unerträglich bin oder ganz schlimm leide, sie lässt mich nicht alleine und wenn ich sage, dass ich Sex will, macht sie sogar das noch! Entweder aus Mitleid oder weil sie Angst hat. Angst mich zu verlieren oder dass ich böse werde." So oder so ähnlich läuft es häufig ab. Das klappt ganz hervorragend, wenn man eine ebenfalls schwache Person zum Partner hat. Eben eine Co-abhängige.
Als wäre das nicht tragisch genug, glauben viele Co-Abhängige auch recht bald, dass sie gebraucht werden, wichtig sind, einen wahren Märtyrerdienst leisten - beinahe wie Mutter Teresa. Das müssen sie sich auch sagen: Denn nur so befreien sie sich von jeglichem schlechten Gewissen, weil sie nicht mutig das wirklich Richtige tun. So wird aus Schwäche auf einmal Stärke.
Zwei Menschen, die sich selbst was in die Tasche lügen. So gesehen, passen sie bestens zueinander. Das Gesetz der Resonanz hat sie zusammengeführt. Nicht weil sie fertige Liebesfähige gewesen waren. Sondern damit sie es miteinander (besser: aneinander) werden können. Entweder damit beide was daraus lernen oder zumindest der Klügere, Stärkere und Mutigere von beiden. Angepackt wird aber meist erst, wenn der Leidensdruck groß genug ist oder man selbst schwer krank wird - oder eben niemals. Es liegt einzig an einem selbst. Siehe dazu Instant Inspiration Nr.65, Link unten.
Ich bin hart, ich weiß. Aber in diesen Momenten erkenne ich ziemlich klar immer mal wieder den Grund, warum ich selbst durch so manche Hölle musste: Credibility. Glaubwürdigkeit. Was ich geschafft habe, schaffen andere auch. Definitiv! Sie brauchen vielleicht einfach nur die richtige Hilfe (siehe Coaching-Link unten). Und dann erkennen auch sie: "Irgendwie war es im Nachhinein ganz okay, dass ich diese Phase hatte, denn heute gehe ich stärker und reifer daraus hervor." - Vielleicht kannst du vom Opfer sogar zum Helfer werden! Man muss es nur wollen, die Eier dazu haben oder sie entwickeln. Anpacken. Etwas tun! Den Arsch hochkriegen!
Der Co-Abhängige leidet unter den Kompensationshandlungen eines anderen. Das Muster ist immer das gleiche: Person A hat ein Problem. Ängste, Sehnsüchte, Komplexe, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), unverarbeitete Kindheitserlebnisse, ... Was auch immer es ist: Es ist unerträglich auf der Gefühlsebene. Doch anstatt sich diesen Problemen mutig zu stellen und die vielleicht größte Herausforderung seines Lebens anzunehmen, wird lieber ein einfacherer Weg gewählt (siehe
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Daher sage ich "Jammerlappen". Diesen Ausdruck benutzte übrigens mein psychologischer MPU Berater für mich, als wir über meine Jugend sprachen. Autsch! Das tat weh. Gut so! Heute habe ich meinen Führerschein wieder und bin seit vielen Jahren total vom Alkohol weg. Ohne ihn eine Sekunde zu vermissen (das liegt aber mehr an den Drei Erinnerungen als an der MPU Vorbereitung. Sie ermöglichten mir auch, problemlos meine Nikotinsucht gleich mit zu beenden. Von jetzt auf gleich).
Person B (der/die Co-Abhängige) wiederum hat ihrerseits so ihre Vermeidungsstrategien. Sie möchte ebenfalls Schmerzen und Ängste vermeiden. Beispielsweise Trennungsschmerz, die Angst vor dem Wieder-Alleinsein. Daher kann sie ihren Partner erstens ziemlich gut verstehen und zweitens auch den gleichen Fehler machen wie er. Nur weil Person B nicht auch zum selben Kompensations-Mittelchen greift wie ihr Partner, heißt das nicht, dass sie ein weniger großes Problem hätte oder weniger abhängig sei.
Es gibt nämlich viele andere Formen von Abhängigkeit und vor allen Dingen von Kompensationshandlungen (oder Ersatzhandlungen, Fluchtmechanismen, Vermeidungstaktiken, Vermeidungsstrategien, ... wir brauchen offenbar viele Namen dafür).
Die ganze Welt ist voll von diesen "Strategen" und es dürfte kaum einen Menschen geben, der keine Ausweichhandlungen anwendet. Auch ich selbst! Die entscheidenden Fragen sind aber: Wie sehr dominieren sie dein Leben und blockieren dein weiteres Vorankommen? Wie ehrlich erkennst du sie? Wie mutig schaust du in deinen Seelenspiegel? Und wie engagiert bist du, diese so gut es geht aufzulösen? Oder machst du einfach weiterhin Tag für Tag den gleichen Fehler? (Was Einstein wohl dazu sagt?
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Ich will wirklich nicht, dass es wie Jammern oder pubertäres "meine Jugend war härter als deine Jugend" Gebattle klingt. Aber das Leben hat mir diesbezüglich nichts geschenkt. Ich wurde buchstäblich gezwungen, eine Kompensationshandlung nach der anderen zunächst zu erkennen und dann aufzulösen. Das war sehr oft ziemlich hart. MPU und Abstinenz waren nur eine von vielen Stationen der Transformation gewesen. Und nicht einmal die härteste.
Denn auch jetzt aktuell (2024), habe ich eine neue Baustelle dieser Art angepackt. Diese dominiert oder beeinflusst mein Leben zwar bei Weitem nicht so stark wie Alkohol oder ein falscher Partner, doch mich stört es! Jetzt, da ich verstanden habe, dass man Kompensationshandlungen a) grundsätzlich auflösen kann (mit der helfenden Philosophie) und b) ebenso grundsätzlich auflösen muss, wenn man weiter kommen und glücklich werden bzw. bleiben will.
Das ist ein spirituelles Gesetz. So geschieht Reifung, spirituelle Evolution. Man muss es nicht tun. Wir haben einen freien Willen bekommen. Erwarte dann aber auch nicht zwingend Verbesserungen in deinem Leben. Was dich nicht herausfordert, verändert dich (und dein Leben) auch nicht: siehe
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Wichtig: Ich bin nicht etwa herzlos! Ich verstehe schon, dass man eine geliebte Person nicht so einfach fallen lassen kann oder will. Das ist auch absolut gut so und nichts ist ekelhafter als unsere Wegwerfgesellschaft, die womöglich auch einen Menschen viel zu schnell "wegwerfen und austauschen" würde. Doch es ist wichtig, den Zeitpunkt nicht zu verpassen, an dem es schlicht und ergreifend genug ist. Es gibt diesen Moment, an dem es für euch BEIDE das Beste ist und auch die beste Chance auf Heilung bedeutet, wenn man loslässt. Ich weiß wovon ich spreche! Ich kann dir im Coaching mehr darüber erzählen bei Bedarf.
Wenn du dich aus der Co-Abhängigkeit befreit hast, hast du Enormes geleistet. Nicht nur, dass du freier geworden bist. Du bist auch stärker, klüger, weiser, reifer und mutiger geworden. Und was dann passiert, setzt sogar noch einen drauf. Denn du wirst dir möglicherweise in etwa das Folgende sagen:
"Jetzt, da ich MEINE Kompensationshandlung besiegt habe, nämlich Abhängigkeit oder Co-Abhängigkeit, möchte ich mich auch lieber mit Menschen umgeben, die ihrerseits nicht mit ihrem Verdrängen nerven. Mit Menschen, die ebenso ehrlich zu sich selbst sind." Denn jeder, der sich selbst was in die Tasche lügt, lügt (unabsichtlich) auch dich an. Das ist anstrengend, wenn du die Vermeidungstaktik des anderen eigentlich durchschaut hast, er aber nichts davon wissen will. Ich komme mit solchen Menschen nicht mehr klar. Derartige Kontakte sind eine Farce, ein Theaterstück.
An deinem Partner hast du erkannt, dass eine Beziehung mit Kompensationshandlungen extrem belastend und blockierend sein kann. Diese Tatsache macht aber vor Freunden, Kollegen und Chefs nicht auf einmal Halt. Daher schraubst du deine Ansprüche an dein gesamtes Umfeld hoch. Warum? Weil du dir sagst, was hilft es, wenn du dich von Süchten und (Co-)Abhängigkeiten befreit hast, wenn du aufgehört hast mit Kompensationshandlungen und damit, dir selbst etwas vorzumachen und du dann aber noch immer unter den Verdrängungsmechanismen bzw. Kompensationshandlungen der anderen leidest?
Ich nenne kurz ein paar Beispiele hierfür:
Vor ein paar Jahren traf ich eine alte Freundin wieder, in die ich damals extrem verliebt war. Ich fand sie noch / wieder super. Und auch in ihr keimten endlich Gefühle auf. Doch sie befand sich zu der Zeit bereits in eben jener Co-Abhängigkeit, die sie letztlich bei ihrem abhängigen Partner bleiben ließ. Geht es ihr heute gut? Naja ... Da sie auch nach mehrmaligem guten Zureden stur in ihrer Co-Abhängigkeit verharren "wollte", ließ ich sie los. Sie hätte mich sonst nur aufgehalten.
Dieses Jahr beendete ich eine 11-jährige Freundschaft mit einer Frau. Wir empfanden viel füreinander. Sie fühlte sich bei mir wohl. "Mir fehlt nichts bei dir". Und auch: "Bei dir kann ich so sein wie ich bin, aber das sind für mich eben nur Freunde." Für sie musste ein Partner jemand sein, vor dem sie Angst hat! Das muss man sich mal vorstellen!
Prägung. So hatte sie es mal auf traumatische Weise durchlebt und erfahren. Männlichkeit und "Liebe" hatten sich von da an genau so anzufühlen. Doch statt diese Prägung, dieses Mindset aufzulösen, suchte sie sich lieber einen Proleten nach dem anderen zum Freund. Richtig schöne Typen zum Angsthaben.
Geklappt hat das natürlich nie. Glücklich wurde sie mit keinem. Machte sie das irgendwann klüger? Nein. Anstatt die Prägung aufzulösen, blieb sie wie ein Alkoholiker stets weiter ihrem "Stoff" treu - in ihrem Fall Partnerschaften, die sie ablenken konnten, die aber ebenso "tödlich" sein können wie Suchtmittel. Schließlich fand sie einen, der alle bisherigen Assis sogar noch toppte. Diesmal ging es schon (fast) in Richtung Psychopath.
Ich war viele Jahre für sie da. "Coachte" sie so gut ich konnte. Gratis natürlich. Ich hatte Geduld, hörte ihr viel zu. Egal wie oft sich alles wiederholte. Mein "Coaching" (oder Freundsein) konnte jedoch nicht fruchten. Denn obwohl sie so viel in mir fand, triggerte ich sie nicht als Mann, da sie mir gegenüber keine Angst empfand. Keine Angst = kein Mann = keine romantischen Gefühle = keine Wertschätzung = keine Offenheit = "Was du sagst klingt nett, ich werte es aber gering".
Nur der, der dich liebt und / oder sehr respektiert ist für dich erreichbar. Ein Satz dieses narzisstischen, egomanen Holzfällers wiegte mehr als ein ganzes Buch von mir. Für sie.
Ich ließ sie nach elf Jahren gehen. Denn mit mir hatte sie einen Mülleimer (
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Der Punkt war erreicht, an dem Loslassen und Aufgeben die letzte und beste Chance auf Heilung ist. Für mich. Und für sie. Wenn sie je aufwachen wird, dann jetzt. Oder eben nie.
Wenn du deine Selbstlügen, deine Fluchtmechanismen mutig beseitigt hast, erwartest du das auch zunehmend von deinem Umfeld. In der Folge hast du mehr und mehr seelisch gesündere, reifere, erwachsenere und vor allem: liebesfähigere Menschen um dich herum.
Ich werde das weiter so machen. Wer sich selbst stets etwas vormachen will, soll es tun. Mir jedoch etwas vorzumachen und zu verlangen, dass ich bei dem Theaterstück mitspiele: Nein. Egal ob es Freunde, Partnerin oder der Job/Chef ist. Ein Umfeld voller Verdränger ist toxisch. Denn die negative Energie, die der Verdränger verdrängen möchte, drängt sich unweigerlich seinem Umfeld auf. Das mache ich nicht mehr mit.
Wenn du es auch nicht weiter mitmachen möchtest - lass uns reden!
Siehe auch diese passenden Links:
Urheber d. einleitenden Zitates:
Hans Arndt   (Irrtum melden)
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Abhängigkeit - Sucht - Co-Abhängigkeit - Selbstbetrug - Transformation - Entwicklung - Glück - Prägung
Hans Arndt   (Irrtum melden)
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Abhängigkeit - Sucht - Co-Abhängigkeit - Selbstbetrug - Transformation - Entwicklung - Glück - Prägung
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Liebe oder Freundschaft? Oder gar Einheit von beidem?
#275 • Heinrich Heine •
4:03 min
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Wie oft hörte ich schon Sätze wie: "Freunde sind viel wichtiger als eine Beziehung, denn Freundschaft hält ein Leben lang" oder auch ...
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"Freundschaften sind viel mehr wert als Partnerschaften, denn niemand kennt dich besser, ist ehrlicher, meint es aufrichtiger als ein wahrer Freund und bei niemand anderem kannst du so sein wie du wirklich bist"
Auch meine freundschaftliche Freundin dachte vordergründig 12 Jahre lang genauso. Und doch entschied sie anders. Immer und immer wieder. Beim letzten mal, jetzt in 2024, wurde es mir schließlich zu viel. Ich konnte das nicht mehr mitmachen und musste diese - inzwischen maximal toxische - Freundschaft beenden. Nicht zuletzt auch für sie, da sie es - wenn - dann nur so jemals lernen wird. Was sie sich selbst und somit allen anderen, die sie lieben, immer wieder antut, ist maximal (selbst-)zerstörerisch. Kein Freund kann dabei dauerhaft machtlos zuschauen. Aber weshalb ist das alles so?
Freundschaften entstehen vollkommen natürlich, intuitiv, quasi organisch aus unserem losgelösten Sein-wie-wir sind. Freundschaften können wir mehrere haben. Wir gehen daher entspannter an sie ran, lernen somit in der Regel genau jene Leute kennen, die zu dem Wesen, das wir wirklich sind, möglichst gut passen. Auch fürchten wir uns bei weitem nicht so sehr davor, dass sie jemals enden könnten. Wir öffnen uns ganz anders. Furchtloser. Ehrlicher. Entspannter. Freier.
Freundschaften empfinden wir viel eher als ergänzende Wegbegleiter während wir den Partner nicht selten eher als das Ziel empfinden. In gewisser Weise haben wir damit auch teilweise recht. Und zugleich begehen wir dadurch sehr, sehr oft einen fatalen Fehler!
Wir wissen, dass wir heilen müssen. Wir alle. Alle sind wir verletzt, verwundet und fühlen uns nicht ganz, nicht wirklich heil. Etwas Heilsames, Heilendes, etwas nahezu Heiliges müsste in unser Leben treten. Etwas, das uns heil macht, damit wir "nach Hause" finden können. Das ist der Punkt, in dem wir recht haben. Den fatalen Fehler begehen wir, wenn wir Heilung suchen, wo nur Leid zu finden sein wird.
Wir verlieben uns in einen Menschen, wenn wir spüren, dass dieser uns jenem Ziel etwas näherbringen kann. Etwas zieht uns an. Dieses etwas kann tatsächlich heilsam sein. Nämlich dann, wenn das Objekt der Begierde selbst heil ist oder aber zumindest selbst wahre Heilung ersehnt und zum Ziel hat. Wenn er oder sie geradezu "heilig" ist und eine Liebe in sich trägt (oder anvisiert), die rein ist. Leider ist das viel zu oft nicht der Fall.
Oft zieht uns etwas anderes an: Prägung. Das Vertraute. Lieber durchleben wir immer und immer wieder dieselbe Hölle, als uns einmal auf das noch unbekannte himmlische Terrain der Heilung zu wagen. Das (leidgeprägte) Vertraute kann nur weichen, wenn du dem noch Neuen vertraust und wenn du deine Angst bedingte Sehnsucht nach dem Vertrauten auflöst, indem du dem Neuen dein Vertrauen schenkst. Diese Vertrauen wird mit einer neuen, edleren Vertrautheit, einer neuen, leichteren und lichteren Realität belohnt werden! Dein Vertrauen transformiert zu einem neuen Vertrautsein. Es erfordert aber Mut. Und eben Vertrauen auf das Unvertraute. Wie sonst könnte je Neues entstehen?
Viele Partnerschaften fanden nicht deswegen zusammen, weil sie fertig im Sinne von bereit waren für die "wahre Liebe", sondern um miteinander oder aneinander fertiger zu werden. Das ist ein großer Unterschied. Denn während der Partner im ersten Fall ein wahrer und ganz direkter Turbo für deine Heilung sein kann, ist der Partner im zweiten Fall ein wahrer Turbo zu deiner Erschöpfung und Zerbrochenheit!
Er trat in dein Leben, er zog dich an, damit du daran kaputt gehst. Was grausam klingt, ist letztlich "lediglich" dein aus Angst vor dem Unvertrauten und aus Sehnsucht nach dem Vertrauten erwählter Umweg zur Heilung. Doch heil wirst du mit diesem Partner nicht werden. Nicht unmittelbar. Er bereitet dich lediglich darauf vor, kaputt genug zu sein, um dann im Anschluss heilen zu können - vielleicht. Falls du dann endlich bereit sein solltest für wahre Heilung.
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Wir alle wenden uns wahrer Heilung in viele Fällen erst dann zu, wenn wir vollkommen erledigt am Boden liegen. Wenn gar nichts mehr geht. Schlimm, wenn erwachsene Menschen Angst vor dem Licht haben -
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Deine Freunde liebst du durchaus. Mit Sicherheit. Denn sie geben dir, was du dringend brauchst und was dir dein toxischer Freund nicht geben kann. Doch wieso bist du dann mit diesem Menschen zusammen? Eben weil du dir Heilung erhoffst durch ihn. Durch seine Werte, sein Wesen und allem voran durch seine Art zu lieben. Und das zum x-ten mal. Wie Prägung exakt funktioniert, würde hier den Rahmen sprengen.
Und genau aus diesem Grund verlierst du auch deine Freundschaften - weil sie und ihre Liebe machtlos sind gegen deine Erkenntnisresistenz, gegen dein Verweigern, alte Muster aufzubrechen. Deine Freundschaften sind jedoch nicht dafür da, stets deine durch deinen Partner zugefügten (seelischen) Wunden zu verarzten, um wieder fit zu sein für deinen nächsten Kampf mit oder besser gesagt gegen ihn.
Deine Sehnsucht macht dich zu einem Menschen. Deine Sehnsucht nach Heilung, die Sehnsucht, nach Hause zu kommen, ist vollkommen gesund. Aber deine Abhängigkeit von einem Partner, der dir anstatt Heilung lediglich die endlose Wiederholung deiner Traumata bescheren kann, macht dich zu einem Idioten. Weil du versuchst, Feuer mit Feuer zu bekämpfen und noch immer nicht verstanden hast, dass man vor einer anderen Ernte auch eine andere Saat aussäen muss.
"Dummheit", im Sinne von Erkenntnisresistenz, kann tatsächlich wehtun. Nämlich dann, wenn man einen Menschen liebt und ohnmächtig dabei zusehen muss, wie dieser sich unablässig selbstzerstörerisch verhält. Dann werden Freundschaften geopfert für Partnerschaften, die ihrerseits kein gutes Ende haben werden.
Möchtest du lernen, deine eigenen Prägungen aufzulösen, um künftig immun gegen deine bisherigen, toxischen "Männer- oder Frauenideale" zu sein, oder brauchst du Hilfe beim für alle Beteiligten hilfreichen und notwendigen Loslassen solch toxischer Freundschaften? Mein Coaching kann dich dabei unterstützen.
Am Ende erwarten dich tiefste Freundschaften, die auch halten können, und eine Partnerschaft, in der du statt gegeneinander zu kämpfen und kaputt zu gehen, gemeinsam Hand in Hand wachsen und den Weg nach Hause genießen wirst. Du verstehst dann, was Heine meinte. Denn auch Partnerschaften können eines Tages aufhören, Feindschaften zu sein und zur größten Freundschaft überhaupt werden. Erleben wist du das aber erst, wenn du verstanden hast, was wahre Liebe ausmacht, wie Heilung funktioniert - und wo sie zu finden ist ...
Urheber d. einleitenden Zitates:
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Heilung - Beziehung - Partnerschaft - Freundschaft - Transformation - Prägung
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Die wirklichen Challenges angehen
#255 • Fred DeVito •
2:39 min
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Der US-Amerikanische Fitnesstrainer und Buchautor spielte mit diesem Satz gewiss vor allem auf hartes, diszipliniertes Bodyworkout an. Doch ich könnte mir denken, nicht ausschließlich. Denn wer ...
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körperlich viel trainieren möchte, schafft auch das nur oder zumindest am ehesten, wenn er auch im Kopf bereit ist, die Herausforderung - etwa gegen den inneren Schweinehund - anzunehmen.
Ich beobachte auch immer mal wieder Menschen, die in vielfältigen anderen Bereichen sehr viele Herausforderungen annehmen. Vom Bezwingen extrem hoher Berge oder dem Training für einen Marathon, über das Lernen von unzähligen Fremdsprachen, bis hin zu Survival Trainings, Pilotenschein machen oder was auch immer ... es gibt nichts, das man nicht als Herausforderung betrachten kann. Und sei es so etwas ziemlich Sinnloses - wenn auch sehr Witziges - wie die "Ice Bucket Challenge", die vor einigen Jahren ein Trend in den sozialen Medien war und bei der es darum ging, sich einen Eimer Eiswasser über die Rübe zu kippen. Die Aktion ging damals für einige Wochen viral.
DeVito spielt mit seinem Zitat auf die Comfort Zone an. Sport treiben, neue Sachen lernen oder das Trainieren neuer Skills sind grundsätzlich natürlich immer gute Dinge. Wenn du allerdings wirklich (über dich hinaus) wachsen willst, echte Veränderung wünschst, dann verlasse deine Comfort Zone und tu etwas, vor dem du wirklich Schiss hast! Einen Marathon zu laufen, ist ganz objektiv definitiv eine respektable Leistung. Problematisch wird es nur dann, wenn man beginnt, Challenges zu meistern, um die ganz persönlichen, subjektiven Herausforderungen und Schwachstellen zu umgehen. Man belügt sich in dem Fall nur selbst.
Deine ganz persönliche Challenge mag vielleicht nicht mal etwas sein, mit dem du anschließend vor breitem Publikum angeben kannst. Möglicherweise ist es eine Sache, die für andere eine ganz alltägliche Angelegenheit darstellt. Fahrstuhlfahren. Fremde Menschen ansprechen. Jemanden um Verzeihung bitten. Ein Wochenende ganz alleine und ohne Fernseher oder Handy auszuhalten - nur mit dir selbst. Vier Wochen ohne Alkohol. Das Rauchen aufgeben. Beziehungen zu kappen, die dir nicht mehr guttun und andererseits mutig nach neuen Menschen zu suchen, die (inzwischen) wertvoller für dich sind.
All das beginnt mit dem ersten mutigen Schritt: Den aufrichtigen, ungefilterten Blick in deinen Seelenspiegel - auch wenn es wehtut, traurig macht, aufwühlt oder Angst verursacht. Du würdest dich wundern, wie viele diesen Blick nahezu in Todesangst vermeiden, oft bis ins ganz hohe Alter. Der Schmerz, den ich bei manchen älteren Menschen schon miterlebt habe, wenn ihnen das (zu spät) bewusst wird, ist oft groß. Das ist sehr schade.
Mache hin und wieder Inventur in deinem Leben. Evaluiere deine Gesamtsituation. Passt alles noch tatsächlich zu dir? Oder verharrst du in manchen Bereichen schon zu lange in deiner Gewohnheits- und Sicherheits-Bubble? Schau mutig hin, was dir tatsächlich fehlt. Was dir vielleicht auch zu viel ist. Was auf jeden Fall angepackt und verändert werden sollte - obwohl - und WEIL - es dir eine Heidenangst bereitet.
Vielleicht schüttest du dir dann doch lieber ein paar Eiswürfel über den Kopf und postest stolz deine bestandene Mutprobe, um ein paar Likes zu generieren. Oder aber du bekommst ein ganz großes Like vom wichtigsten Menschen auf der Welt. Von dir selbst. Wenn du deine ganz persönliche Herausforderung gemeistert hast. Denn diese ist es, die dich und somit auch dein Leben verändern wird. Alles andere macht Spaß, was super ist. Aber es verändert dich nicht, lässt dich nicht wachsen und vorankommen.
Im privaten Bereich ist das ziemlich einleuchtend. Und jetzt auch nichts Neues. Aber es geht auch global, gesellschaftlich darum, dass wir aus der Comfort Zone herauskommen müssen. Beispielsweise aus der bequemen Bubble unserer Denkmuster. Ein Punkt ist ganz sicher die Frage, was wir als Erfolg definieren (siehe Blog). Oder das allzu einfache Feindbilddenken: "Sollen die anderen sich ändern, die sind doch an allem schuld." Nein. So wird das nicht klappen.
Charles Darwin's Zitat von wegen "Survival of the fittest" meint keineswegs, dass die STÄRKSTE Spezies extreme Veränderungen und Herausforderungen überleben wird. Sondern diejenige, die am besten auf Veränderungen reagiert, sich am besten anpasst, also am besten "fitted", vom Englischen, "to fit", passend sein. Siehe
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Dies sind harte, besondere Zeiten. Wir müssen uns anpassen, also verändern. Aber inwiefern? Es beginnt beim Denken. Denn da haben wir vergessen, an ein bestimmtes Denken zu denken. Wir wissen kaum noch (bzw. schon) etwas von einem bestimmten Wissen. Und so stolpern wir teils unbewusst, teils ganz bewusst in eine immer gravierendere Bewusstseinsstörung, bis hin zur völligen Bewusst(seins)losigkeit.
Urheber d. einleitenden Zitates:
Fred DeVito   (Irrtum melden)
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Kämpfen - Wachstum - Transformation - Angst - Mut - Bewusstsein
Fred DeVito   (Irrtum melden)
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Benutzt du Exit-Argumente?
#202 • Rainer Maria Rilke •
2:59 min
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Aphorismen.de)
Mit "Exit-Argument" meine ich Argumente, mit denen jemand meist recht früh aus einem Gedanken oder einer These aussteigt und dann womöglich für immer oder eine sehr lange Zeit keine weitere Diskussion darüber zulässt. Das kann wichtige Weichen für das eigene Leben stellen, da man sich einen womöglich kostbaren Weg verbaut, durch ein Mindset, das vielleicht etwas zu voreilig abgespeichert wird, oder aus Impulsivität, weil einem selbst Schlimmes widerfahren ist.
Alle vier der folgenden Beispiele haben gemeinsam, dass ein Mensch, der so argumentiert, vermutlich entweder eine derbe Enttäuschung erlebte oder aber noch zu wenig Berührung mit dem wahren Wesen der Liebe (=Gott) hatte und vielleicht manchmal einfach ein wenig zu früh aufgab, das zugegebenermaßen massive Chaos der Kausalitäten in der Welt zu entwirren.
1. "Wenn es einen Gott gibt, muss er unendlich grausam sein, wenn er all das Elend in der Welt zulässt."
Eines der häufigsten Exit-Argumente, das ich höre. Das Thema Gott ist damit erledigt. Aber kann es nicht auch sein, dass es gerade unsere Gottlosigkeit ist, die einfach keinen Raum für Liebe (=Gott) lässt. Würden wir uns entscheiden, einen Staat auf Liebe (=Gott) zu gründen, dann gäbe es ganz sicher auch kein Elend mehr im großen Stil. (
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Einzelschicksale wie Krankheiten und Unfälle bleiben leider Teil einer stofflichen, biologischen Welt. Doch ohne gewissenloses Verhalten, beispielsweise seitens der Lebensmittelindustrie, hätten wir vermutlich auch bald weniger Krankheiten. Auch ohne Mobbing, ohne Hass, ohne Drohungen, ohne Kriminalität ... all das sind die Folgen einer Welt, die nicht auf Liebe basiert und münden wiederum als Folge auch in (psychosomatischen) Krankheiten. Es ist unsere Entscheidung, was unser Fundament sein soll. Liebe ist es jedenfalls bisher nicht, also sollten wir uns weder wundern noch beklagen.
2. "Priester missbrauchen Kinder, (selbsternannte) Krieger Gottes sprengen Menschen in die Luft oder fahren sie über den Haufen, um anderen ihre Definition von Glauben aufzuzwingen ... man sollte das Thema Glauben einfach verbieten."
Eine weitere Aussage aus meiner persönlichen Top 10 der meistgehörten Exit-Argumente. Nur weil jemand sagt, er sei Krieger Gottes, muss es noch lange nicht so sein. Um die Spreu vom Weizen trennen zu können, sollte man selbst das Wesen der Liebe erforschen. Dann ist man in der Lage, tatsächliche "Krieger Gottes" zu erkennen. Solche würden niemals töten, alleine schon weil sie wissen, dass man Glaube nicht erzwingen und sich "einen Platz im Himmel" auch nicht erkaufen kann. Die 10 Gebote beispielsweise sind tatsächlich keine Vorschriften. Sie sind viel mehr eine Art "Erkennungs-Checkliste". Wer gegen die 10 Gebote verstößt (z.B. weil er tötet, stiehlt oder seinen Partner betrügt), hat Gott noch nicht kennengelernt.
3. Ebenso wie: "Kaum ein anderes Thema sorgte für so viel Krieg und Elend in der Vergangenheit. Würden wir einfach aufhören, das Thema Gott so wichtig zu nehmen, wäre damit endlich Schluss."
Die Tatsache, dass wir es aber wichtig nehmen, immer schon wichtig nahmen und so immens verteidig(t)en, zeigt, dass es ein wichtiges Thema sein muss, ein Instinkt, so wichtig wie der Sinn des Lebens. Die Tatsache, dass wir als Menschheit im Glauben noch nicht so weit gekommen sind, das Wesen der Liebe und seine Bedeutung richtig zu erfassen und praktisch umzusetzen, sollte nicht bedeuten, dass wir aufgeben, nach dem Optimum zu streben. In meinen Büchern beschreibe ich einen Weg dorthin.
4. Noch eins: "Damals, als die Menschen noch primitiv waren, machte ein Gottesglaube womöglich Sinn. Aber heute sind wir doch viel weiter entwickelt und wesentlich intelligenter."
Hier gilt dasselbe: Wer das Wesen der Liebe/Gottes verstanden hat (oder beginnt zu verstehen), weiß, dass Intelligenz und Weisheit zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind (
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Mit Intelligenz bauen wir unglaublich tolle Werkzeuge, doch die Weisheit (oder nicht Weisheit) entscheidet, wie wir sie einsetzen. Wir können GPS verwenden, um sicher Auto zu fahren und die Umwelt zu entlasten - oder aber, um Raketen auf Städte zu lenken. Darüber entscheidet Weisheit bzw. Bewusstsein und jene sind stets uneigennützig aus einem einfachen Grund: Weil das Wesen der Liebe zu verstehen auch bedeutet, voll und ganz gesättigt zu sein. Es gibt dann schlicht keinerlei Anlass mehr, den eigenen Vorteil buchstäblich "ums Verrecken" (meist der anderen) herbeizuführen. Wer alles hat, ist nicht mehr käuflich und verführbar. Avatar zeigt das ganz gut (
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Intelligente Menschen können sich ebenfalls satt fühlen - sind in der Regel für Sättigung jedoch von mehr äußeren Umständen abhängig. Fallen diese weg, bricht buchstäblich eine Welt zusammen. Konsum, Geltungszwang, Anerkennung, Gier, Machtstreben, Maßlosigkeit, Süchte jeglicher Art, ... gehen auf das Konto dieser Art von Sättigungsdrang.
Manche sagen auch, es kann keinen Sinn des Lebens geben, weil der Mensch sich offensichtlich so sinnbefreit verhält. Ich sehe es andersherum: Würde der Mensch sich an den Sinn des Lebens erinnern, er würde sofort aufhören, sich sinnbefreit zu verhalten. Und jenen zu erinnern, ist möglich. Man muss es nur wollen. Das ist eine Entscheidung. Genau wie Liebe. (
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Siehe auch diese passenden Links:
Urheber d. einleitenden Zitates:
Rainer Maria Rilke   (Irrtum melden)
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Liebe - Gott - Weisheit - Bewusstsein - Sättigung - Abhängigkeit
Rainer Maria Rilke   (Irrtum melden)
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Liebe - Gott - Weisheit - Bewusstsein - Sättigung - Abhängigkeit
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Der Sturm vor der Ruhe?
#108 • Eva S. Roth •
1:53 min
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"Chaos ist gelegentlich nötig, um festgefahrene und erstarrte Strukturen aufzubrechen. Dann ist neues Wachstum möglich." (Eva S. Roth)
Eva S. Roth ist Schriftstellerin und "Messieforscherin" (gefunden auf Aphorismen.de) - sie sollte also wissen, wovon sie spricht. ...
mehr
Aber ob das auch im Größeren gilt? Also nicht nur für einen einzelnen Messie, sondern für den ganzen Planeten? Muss uns das momentan rasant zunehmende Chaos also gar nicht allzu sehr beunruhigen?
Ich denke, ungemütlich wird es vermutlich durchaus werden. Und es wird auch erst einmal noch deutlich schlimmer. Am schlimmsten wird es allerdings nur, wenn zu Wenige die Chance hinter alledem erkennen, depressiv aufgeben oder in wilder Anarchie das Chaos erst potenzieren.
Aber sind wir ehrlich: So wie bisher kann und konnte es auch nicht weitergehen. Zu sehr hat man sich an das Elend und die Ungerechtigkeiten in der Welt gewöhnt (und auch wieder nicht). Hunger, ständige Kriege, Korruption ohne Ende, Lügen in der Politik, Umweltzerstörung, Ausbeutung von Lebewesen und Natur, Altersarmut, Einsamkeit und so vieles mehr. Es deprimierte zwar noch immer, doch getan hat kaum einer etwas dagegen. Wir steuern ganz allmählich auf ein immer sinnbefreiteres, stupides Vegetieren und Überleben zu - wenn nichts geschieht. Also, denkt sich das Leben, muss eben etwas geschehen.
"Chaos" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Kluft. Spaltung." Also eine Trennung von etwas (vielleicht von einem bestimmten Bewusstsein?). Dabei heißt Kosmos, also das System, von welchem die Erde durchaus ein Teil ist oder sein sollte, "Ordnung, Weltordnung". Und der Kosmos, also das All, macht es uns eigentlich auch vor: Gerät ein Himmelskörper aus der Bahn, prallt er irgendwann irgendwo dagegen, es knallt heftig, resultiert in purem Chaos und dann ... ganz allmählich ... hat das wilde Durcheinander die Chance, sich wieder neu zu ordnen.
In der Chemie nennt man es sogar "Ordnungszahl" im Periodensystem der Elemente. Denn das Chaos hat stets den Drang, wieder eine Ordnung anzustreben. Kehrt dann vielleicht sogar noch echte Ruhe ein, kann sich eines Tages neues Leben entwickeln, welches ohne Ordnung nicht passieren wird. Man kann sagen: Chaos als Initialzündung für Neues oder Besseres: ja. Als idealer Umstand für das Wachstum von höherem Leben: nein.
Wir sollten die Katastrophen, die noch auf uns zukommen werden, zwar nicht auf die leichte Schulter nehmen, uns allerdings davon auch nicht runterziehen lassen. Alles, das kommt, ist das Resultat unserer Historie. Kriege, Klima, Mikroplastik, Gewalt untereinander, ... diesen Stiefel müssen wir uns anziehen, ob es uns passt oder nicht. Aber in einer (gewaltigen) Krise kann auch eine (gewaltige) Chance stecken. Nämlich dann, wenn man sie sieht, erkennt und nutzt.
Darum geht es hier. Denn selbst wenn eines Tages 98% der Menschheit vernichtet würden, so blieben 160 Millionen zurück, die sich fragen werden: "Was lief falsch und was können wir jetzt besser machen?" - Es ist zu spät, dann erst nachzudenken. Und dass ausgerechnet du unter den 2% Überlebenden sein wirst - das ist immerhin eine Wahrscheinlichkeit von 1:50 oder anders gesagt: Wahrscheinlicher als ein 3er im Lotto (1:63).
Die Antworten gibt es bereits seit Ewigkeiten. Wir brauchen uns nur daran zu erinnern. Und dann wird der kommende Sturm vielleicht zum Sturm vor der langersehnten Ruhe. Für ein neues, besseres Leben durch ein erinnertes Bewusstsein ...
Eva S. Roth ist Schriftstellerin und "Messieforscherin" (gefunden auf Aphorismen.de) - sie sollte also wissen, wovon sie spricht. ...
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Aber ob das auch im Größeren gilt? Also nicht nur für einen einzelnen Messie, sondern für den ganzen Planeten? Muss uns das momentan rasant zunehmende Chaos also gar nicht allzu sehr beunruhigen?
Ich denke, ungemütlich wird es vermutlich durchaus werden. Und es wird auch erst einmal noch deutlich schlimmer. Am schlimmsten wird es allerdings nur, wenn zu Wenige die Chance hinter alledem erkennen, depressiv aufgeben oder in wilder Anarchie das Chaos erst potenzieren.
Aber sind wir ehrlich: So wie bisher kann und konnte es auch nicht weitergehen. Zu sehr hat man sich an das Elend und die Ungerechtigkeiten in der Welt gewöhnt (und auch wieder nicht). Hunger, ständige Kriege, Korruption ohne Ende, Lügen in der Politik, Umweltzerstörung, Ausbeutung von Lebewesen und Natur, Altersarmut, Einsamkeit und so vieles mehr. Es deprimierte zwar noch immer, doch getan hat kaum einer etwas dagegen. Wir steuern ganz allmählich auf ein immer sinnbefreiteres, stupides Vegetieren und Überleben zu - wenn nichts geschieht. Also, denkt sich das Leben, muss eben etwas geschehen.
"Chaos" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Kluft. Spaltung." Also eine Trennung von etwas (vielleicht von einem bestimmten Bewusstsein?). Dabei heißt Kosmos, also das System, von welchem die Erde durchaus ein Teil ist oder sein sollte, "Ordnung, Weltordnung". Und der Kosmos, also das All, macht es uns eigentlich auch vor: Gerät ein Himmelskörper aus der Bahn, prallt er irgendwann irgendwo dagegen, es knallt heftig, resultiert in purem Chaos und dann ... ganz allmählich ... hat das wilde Durcheinander die Chance, sich wieder neu zu ordnen.
In der Chemie nennt man es sogar "Ordnungszahl" im Periodensystem der Elemente. Denn das Chaos hat stets den Drang, wieder eine Ordnung anzustreben. Kehrt dann vielleicht sogar noch echte Ruhe ein, kann sich eines Tages neues Leben entwickeln, welches ohne Ordnung nicht passieren wird. Man kann sagen: Chaos als Initialzündung für Neues oder Besseres: ja. Als idealer Umstand für das Wachstum von höherem Leben: nein.
Wir sollten die Katastrophen, die noch auf uns zukommen werden, zwar nicht auf die leichte Schulter nehmen, uns allerdings davon auch nicht runterziehen lassen. Alles, das kommt, ist das Resultat unserer Historie. Kriege, Klima, Mikroplastik, Gewalt untereinander, ... diesen Stiefel müssen wir uns anziehen, ob es uns passt oder nicht. Aber in einer (gewaltigen) Krise kann auch eine (gewaltige) Chance stecken. Nämlich dann, wenn man sie sieht, erkennt und nutzt.
Darum geht es hier. Denn selbst wenn eines Tages 98% der Menschheit vernichtet würden, so blieben 160 Millionen zurück, die sich fragen werden: "Was lief falsch und was können wir jetzt besser machen?" - Es ist zu spät, dann erst nachzudenken. Und dass ausgerechnet du unter den 2% Überlebenden sein wirst - das ist immerhin eine Wahrscheinlichkeit von 1:50 oder anders gesagt: Wahrscheinlicher als ein 3er im Lotto (1:63).
Die Antworten gibt es bereits seit Ewigkeiten. Wir brauchen uns nur daran zu erinnern. Und dann wird der kommende Sturm vielleicht zum Sturm vor der langersehnten Ruhe. Für ein neues, besseres Leben durch ein erinnertes Bewusstsein ...
Urheber d. einleitenden Zitates:
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Chaos - Krise - Chance
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Mülleimer oder Helfer sein
#268 • Chris Smyth •
4:17 min
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eigentlich ausgenutzt? Bin ich für sie wirklich eine Hilfe oder nicht doch viel eher ein Mülleimer ohne jeglichen nachhaltigen Mehrwert darüber hinaus? Verschwende ich meine Zeit, meine Kraft und meine Liebe? Ich tat das auch schon. Eine ganze Weile ...
Es ist gut und wichtig und es spricht auch absolut nichts dagegen, wenn sich gute Freunde auch mal nur beim anderen auskotzen möchten. Das muss einfach ab und zu mal sein und solange es auf Gegenseitigkeit beruht, tut das mit Sicherheit beiden Seiten gut. Problematisch wird es aber, wenn es zu einseitig geschieht und man sich zunehmend wie die mentale Müllabfuhr vorkommt:
Jede Woche soll man stets nur den gleichen Müll entsorgen und wenn die Tonne wieder schön leer ist, der alte Frust abtransportiert wurde, kann man sie wieder fröhlich mit neuer, schlechter Energie befüllen. Ein Kreislauf, der solange funktioniert und nicht hinterfragt werden muss, solange diese Müllabfuhr bequem und zuverlässig funktioniert.
Ich kenne das selbst von früher noch sehr gut. Vor allem eine einst "gute Freundin" kotzte sich bei mir jeden Montag regelmäßig darüber aus, wie verletzend sich ihr (gerade aktueller) Lebensaugenblicksgefährte beim gemeinsamen Wochenende wieder einmal benommen hat. Es waren zwar häufig andere Männer (sie "verliebte" sich in nahezu jeden, der ihr Aufmerksamkeit schenkte), doch vom Typ her waren sie alle stets miteinander vergleichbar schlicht und die Probleme, die sie verursachten, waren nahezu identisch. Lange Zeit glaubte ich, ihr zu helfen, indem sie ihren Frust einfach bei mir ablassen konnte.
Aber ebenso wenig wie du einem Alkoholiker hilfst, indem du ihm seinen Schnaps organisierst, genauso wenig hilfst du einem Freund oder einer Freundin, wenn sie einfach nur ihre Wut, ihre Trauer, ihren Ärger und ihre Enttäuschung über schlicht und ergreifend nicht zur Liebe fähige Männer bei dir ablässt. Ihr wird es danach besser gehen. Klar. Sie wird sich wieder gestärkt fühlen. Gewiss. Sie wird, nachdem sie ihren Ärger losgeworden ist, wieder vitaler sein. Vital genug, um am nächsten Wochenende diese frisch gewonnene Energie erneut 1:1 zu solchen Blindgängern zu tragen. Zwei Energievampire sind dabei, dich auszusaugen.
Bedenke: Eigentlich ist es deine Energie, die sie an solche Typen vergeudet. Weder sie noch diese Art von Männern braucht sich - dank dir - jemals zu verändern. Deine Hilfe macht die Welt also keineswegs besser in diesem Fall! Die Freundin bleibt ewiges Opfer, solche Männer ewige Täter. Und nach Hause findet keiner von beiden. Das ist das Gegenteil von dem, was du als Helfer eigentlich im Sinn hattest, oder?
Diese Typen pumpen ihr schwaches aber möchtegern-starkes Ego auf, dadurch dass verzweifelte Frauen nach ihnen schmachten. Je schlechter sie jene behandeln, desto mehr rennen sie ihnen hinterher. Meine einstige "Freundin" folgte regelmäßig ihrem prägenden Jugendtrauma, bei dem sie sich ebenfalls regelmäßig ihre Lebenskraft abzapfen ließ. Und wer hielt dieses Konstrukt am Laufen? Zum großen Teil ich und andere "Freunde" wie ich - die die an solchen Typen verheizten und vergeudeten Energiereserven jener Freundin Woche für Woche erneut auftankten.
Das Gefühl "gebraucht" zu werden, kann einen lange Zeit täuschen und blind machen für den feinen Unterschied: Ist man wirklich eine Hilfe oder doch nur ein Mülleimer? Im einen Fall hilft man nur für den Augenblick, da man Altlasten entsorgt. Doch das Problem wird sich solange wiederholen, bis es tatsächlich angegangen wird.
Ein Mülleimer kann wirklich jeder Mensch sein. Letztlich muss man dazu nur die Klappe halten und sich den ganzen Kram nur immer wieder aufs Neue anhören. Um eine Hilfe zu sein, bedarf es hingegen zweierlei:
1. Dein Freund/deine Freundin muss an dich glauben! Sie muss dir zuhören wollen, anstatt dich nur als Zuhörenden zu beanspruchen. Sie muss dir, deinen Ansichten, deinen Gedanken etwas zutrauen. Meine Bekannte tat das nicht annähernd genug. Sie traute genau diesen Holzfällermentalitätsmännern weit mehr zu. Schließlich hatten sie breite Schultern. Was braucht man(n) mehr? Wen interessieren schon Werte? Die sieht doch niemand.
2. Du selbst musst deine Lehre gefunden haben, deine Message, deine Botschaft.
Die erste Stufe eines Helfenden ist es häufig, Mülleimer zu sein. Denn der Wille zu geben und zu helfen, ist früh da, vielleicht bei vielen sogar angeboren, als eine Art Bestimmung. Doch das Wissen, wie man jemandem tatsächlich auch nachhaltig und fundiert helfen kann, das fehlt zunächst noch in den meisten Fällen, ist in der Regel eher nicht angeboren, man muss es erst erlernen - oder eben erinnern.
Da man beim Aufgeben eines "falschen Freundes" jedoch erstens das Gefühl hat, den anderen im Stich zu lassen und zweitens, seinen eigenen Daseinszweck zu verlieren bzw. als gescheitert zu betrachten, ist man häufig einfach weiterhin Mülleimer.
In der Regel wird das mit zwei Ergebnissen quittiert:
1. Du wirst Burnout bekommen, da Burnout laut Definition dann aufkommt, wenn man tut und tut und dennoch nichts einen Schritt vorangeht (meine Freundin war am Ende toxischer als Jahre zuvor, von einem Vorankommen konnte keine Rede sein, ganz im Gegenteil).
2. Sie wird am Ende bei jemandem landen, der noch viel schlimmer ist, als all die Typen zuvor. Das kann dich tatsächlich in eine tiefe Sinnkrise stürzen.
Lass es nicht soweit kommen! Wenn du wirklich ein helfender Mensch werden willst, dann erinnere zunächst dich selbst an die Wurzel von einfach allem-das-ist. Wenn du dies tust, wirst du sehr viel einfacher in der Lage sein, solchen Menschen, bei denen du Gefahr läufst, einfach nur deren Mülleimer zu sein, die Entscheidung zu überlassen: Entweder du folgst mir nach (hörst mir zumindest mal wirklich zu!) oder unsere Wege trennen sich hier.
Auch ich sagte meiner Bekannten: "Auf deinem Pfad werde ich dir nicht weiter folgen können. Wenn du diesen Weg wirklich gehen willst, endet hier unsere gemeinsame Zeit." - Ihr Weg erschien ihr so (ver)blendend, dass sie nicht lange zögerte. Ich bin traurig darüber. Zum Teil natürlich für mich selbst, ich mochte sie wirklich sehr. Doch zum überwiegenden Teil bin ich traurig für sie. Denn ich weiß, dass ihr Weg kein guter ist und zu einem bösen Erwachen führen wird, egal wie lange es dauern mag.
Wenn du wirklich Helfender sein willst, dann beende dein (falls vorhanden) Mülleimer-Dasein und werde ein wirklich Helfender, ein "Recollector", jemand, der anderen dabei hilft, sich zu erinnern.
Hätte mir meine einstige Freundin zugehört, hätte sie hingehört, hätte sie hören WOLLEN allem voran, ihr ginge es heute anders. Doch ich zwinge niemandem etwas auf. Wer meine Werte nicht als wertvoll erkennt und stattdessen anderen "Werten" mehr Vertrauen schenkt, ist einfach noch nicht so weit. Das tut weh (exakt DAS nennt man Weltschmerz) - doch das Loslassen ist in solchen Fällen unabdingbar. Denn niemand kann diesen Prozess in einem anderen Menschen beschleunigen. Jeder muss es selbst erkennen (wollen), auch wenn es für alle Beteiligten schmerzhaft wird. Denn leider gilt tatsächlich: "Das schnellste Ross, das euch zur Vollkommenheit trägt, ist Leiden." (siehe
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Erinnere dich! Gerne machen wir zunächst ein Walk & Talk, vielleicht ein Coaching und wenn du dann merkst, wie wunderbar und allumfassend es ist, sich zu erinnern (
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Urheber:
Chris Smyth   (Irrtum melden)
Probiere auch:
Leiden - Helfen - Erinnerung - Recollector - WorldTeam
Chris Smyth   (Irrtum melden)
Probiere auch:
Leiden - Helfen - Erinnerung - Recollector - WorldTeam
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Vertrauter Teufelskreis
#113 • Seneca •
0:29 min
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"Mangelndes Vertrauen ist nichts als das Ergebnis von Schwierigkeiten. Schwierigkeiten haben ihren Ursprung in mangelndem Vertrauen." (Seneca)
Wie geht es dir, wenn dir jemand sagt "Probiere mal in meinen Schuhen zu gehen" und dir damit sagen ...
mehr
will: "Wenn du meine Probleme hättest, würdest du auch nichts und niemandem mehr vertrauen".
Ich finde das einerseits frech, weil derjenige einfach so davon ausgeht, dass ich keine oder signifikant weniger Schwierigkeiten im Leben habe oder hatte. Ich kann mit Gewissheit sagen: Dem ist definitiv nicht so. Und meine Probleme mögen mich lange gelähmt, auf Irrwege geführt und (ver)zweifeln lassen haben - aber eben niemals aufgeben. Ich entschied mich letztlich immer wieder für das Vertrauen. Die einzige Chance, den Teufelskreis aufzubrechen. Das ist ein ganz großes Thema in Teil 2 der Trilogie "... und nach uns die Sterne".
Wie geht es dir, wenn dir jemand sagt "Probiere mal in meinen Schuhen zu gehen" und dir damit sagen ...
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will: "Wenn du meine Probleme hättest, würdest du auch nichts und niemandem mehr vertrauen".
Ich finde das einerseits frech, weil derjenige einfach so davon ausgeht, dass ich keine oder signifikant weniger Schwierigkeiten im Leben habe oder hatte. Ich kann mit Gewissheit sagen: Dem ist definitiv nicht so. Und meine Probleme mögen mich lange gelähmt, auf Irrwege geführt und (ver)zweifeln lassen haben - aber eben niemals aufgeben. Ich entschied mich letztlich immer wieder für das Vertrauen. Die einzige Chance, den Teufelskreis aufzubrechen. Das ist ein ganz großes Thema in Teil 2 der Trilogie "... und nach uns die Sterne".
Siehe auch diese passenden Links:
Urheber d. einleitenden Zitates:
Seneca   (Irrtum melden)
Probiere auch:
Vertrauen - Hoffnung - Enttäuschung
Seneca   (Irrtum melden)
Probiere auch:
Vertrauen - Hoffnung - Enttäuschung
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Hier noch ein paar völlig irrelevante Statistiken:
287 Snippets insgesamt
ø 0,28 neue pro Tag
258 Zitate+Gedanken
29 nur-Gedanken
903876 Zeichen ≙ ca. 2,66 Buchumfänge
QuickUrl: christopher-smyth.org/Snippet • #MindSnippet • MindSnippets V2.0 coded by Chris Smyth • Bug melden
1Falls nicht anders angegeben ist die Quelle von Zitaten berühmter Persönlichkeiten in der Regel: "Das große Handbuch der Zitate: 25.000 Aussprüche & Sprichwörter von der Antike bis zur Gegenwart", Hans-Horst Skupy Hrsg., Bassermann Verlag, 4. Edition – Irrtümer vorbehalten. Die meisten Fotos und Illustrationen von Social Media Postings stammen von stock.adobe.com – Nennung der jeweiligen Künstler/Produzenten auf meinem Instagram-Kanal.
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